25 Jahre deutschen Einheit und es gibt eine Studie der Bundesbeauftragten für die neuen Bundesländer zur deutschen Einheit. Die Bundesbeauftragte heißt Iris Gleicke (SPD) und stammt aus
Thüringen. Gleickes Studie wurde vom Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt und untersuchte das
Zusammenwachsen und die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen.
Die Studie besagt auf Seite 26: „Der
Auffassung, die Demokratie sei die beste Staatsform, stimmen 90 Prozent der Westdeutschen und 82 Prozent der Ostdeutschen zu.“ Das ist zumindest
erfreulich, dass es die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung diese Ansicht
teilt. Doch wie passt das mit 49,1 Prozent Wahlbeteiligung bei der letzten Landtagswahl in Sachsen 2014 und mit 56,9 Prozent Wahlbeteiligung bei der letzten Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 zusammen?
So hoch kann also die bundesweite Zustimmung zur Demokratie doch nicht
sein. Oder verwechseln die Bundesbürger das Privileg des Wahlrechts mit dem
Wahlrecht im alltäglichen Leben? „Heute esse ich ‘mal fleischlos und lasse den
Schlüpper weg! Dafür esse ich morgen Fleisch und trage dann Unterhose!“
Scheinbar hat ungefähr die Hälfte der wahlberechtigten Bundesbürger das
Wahlrecht noch nicht als ihre staatsbürgerliche Pflicht verstanden. Das
bedauernswert und widerlegt zugleich diese belanglose und zugleich
beschönigende Studie der Bundesbeauftragten. 90 Prozent der Westdeutschen und
82 Prozent der Ostdeutschen sagen eben nicht, dass Demokratie die beste
Staatsform ist. In Wirklichkeit scheißt die Hälfte der Bundesbürger in ihrer
Gleichgültigkeit auf die Demokratie!
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