Bündnis‘90/Die Grünen sind eine
der großen bundesdeutschen Parteien. Sie sind vergleichsweise erfolgreich und
bedienen ihre Mitglieder durch Wohlfühlpolitik. Allerdings weisen die Grünen kein
geschlossen ideologisches Weltbild auf. Vielmehr speist sich deren Weltbild aus
Bruchstücken von zahlreichen anderen Weltanschauungen. Und so reicht das
Politikverständnis eines Grünen lediglich von punktuell interessiert bis
punktuell versiert. Folglich ist deren Weltbild ideologisches Stückwerk.
Maßgeblich für einen Grünen ist
ein positives Menschenbild, wobei sie die Welt schwarzweißmalerisch in Gut und
Böse aufteilen. Dass jedoch ein Mensch nicht nach diesen Kriterien handelt, ist
ihnen nicht bewusst.
Und so fragen sich viele Grüne,
warum die deutsche Gesellschaft bei der aktuellen Flüchtlingskrise so versagt. „Ich
verstehe das nicht. Wie kann man nur so handeln? Ich verstehe es nicht, ich
verstehe es einfach nicht. Wie kann man nur so handeln?“, das ist das aktuelle Mantra
vieler Grünen. Es ist sehr löblich, dass sie vergleichsweise fortschrittlich
denken und nicht achselzuckend die Flüchtlingsproblematik hinnehmen. Doch
Jammern hilft auch nicht. Doch das korreliert mit dem geringen
Politikverständnis der Grünen.
So wollten viele Bundespolitiker –
auch die Grünen – die Flüchtlingskrise anfänglich nicht in ihrer Fülle
erkennen. Einerseits beklagten sie die Toten im Mittelmeer, andererseits
erkannten sie nicht, dass viele Flüchtlinge nach Deutschland wollten. Und so
wurden die Schätzungen von Bundesinnenminister Thomas de Maizière kritiklos
hingenommen. Erst 400 000 und später 800 000 Flüchtlinge. Genauso der ständige Verweis auf das Dublin-Abkommen wurde anfänglich nicht kritisiert. Da ist es
nicht verwunderlich, dass sich rechtspopulistische Scharfmacher wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán den deutschen Hickhack zunutze machen.
Durch diese politische Unbeholfenheit wurde die Flüchtlingsproblematik auf die
kommunale Ebene gespült. Folglich engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche vor
Ort. Und die Grünen schauen zu und jammern weiter.
Dass Kasernen als
Erstaufnahmelager derzeit nicht genutzt werden können? „Wie kann man nur?“
Dabei spielen in diesen Sachverhalt verschiedene Punkte mit rein. So haben die
Bundespolitiker die Flüchtlingswelle nach Deutschland allzu gern und viel zu
lange nicht wahrhaben wollen und damit entscheidende Schritte versäumt.
Außerdem unterliegen Kasernen und Flüchtlingsheime unterschiedlicher Brandschutzordnung.
Diese haben in Anbetracht der steigenden Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte ihre Berechtigung haben. Außerdem spielen materielle Interessen ebenfalls eine
große Rolle.
Im westfälischen Münster wurden viele britische Soldaten abgezogen. Dadurch wurden Kasernen frei. Dieser
Umstand spielte in die Hände vieler Immobilienhändler. So etwa der Sparkasse Münsterland Ost, die Wohnungen in ehemals britischen Kasernen verkauft. Somit
herrschen kaufmännische Interessen vor. Diese sind sicherlich legitim, aber
menschlich fragwürdig.
Doch viele Grüne begreifen das
alles nicht. Schließlich verfügen sie selbst ja über ein positives
Menschenbild, weswegen auch die anderen eins haben müssen. Und wenn man keins
hat, müsse man nur lang genug nachdenken, bis man endlich über eins verfügt.
Die Grünen glauben also, dass sich das Menschenverständnis auf idealistische
Weise daherkommt. Sie glauben, dass allein durch den guten Willen Kasernen zu
Flüchtlingsunterkünften umwandeln lassen. Das zeugt von ihrem politischen und
philosophischen Unwissen und Ignoranz. Sie reden viel und handeln wenig.
Und somit sind Grüne nur Gutmenschen.
Doch Gutmenschen sind nicht Leute, die Gutes tun. Der Duden beschreibt
Gutmenschen als „[naiver] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt“.
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