Vor einiger Zeit habe ich als
aktiver und leidenschaftlicher Gewerkschafter mich bei verschiedenen linken
Organisationen beworben. Zum Gegenlesen habe ich meine Bewerbungen regelmäßig Freunden,
Bekannten und Verwandten gegeben. Einmal kam die Frage auf, ob es nicht „Gewerkschaftler“
heiße. Das verneinte ich, schließlich bin ich keine Verniedlichung einer
Organisation, weswegen kein unnötiges L eingeschoben werden müsse.
Wir guckten dazu noch im Internet
nach. Dabei stießen wir auf die Seite einer Sozialdemokratin von den hinteren
Bänken. In ihrem Lebenslauf schrieb sie fälschlicherweise, dass sie
Gewerkschaftlerin sei. Das zeugt leider von der großen Entfernung zwischen der deutschen
Sozialdemokratie und den Gewerkschaften. Zur parteipolitischen Nähe fragte ich übrigens
einen hauptamtlichen Kollegen aus Münster nach der letzten Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen 2012: „Sind denn nun verstärkt Sozialdemokraten und Grüne der
Gewerkschaft beigetreten?“ Das bejahte er mit einem höhnischen Lächeln.
Und so frage ich mich nun, ob der
Suffix „-ler“ grundsätzlich richtig ist. Besonders lustig ist dies bei der AfD.
Bei der Alternative für Deutschland hieß dann die Kurzform für die Mitglieder
bloß AfDer, sprich After.
Dazu schrieb der Duden, das
Standardwerk der deutschen Rechtschreibung: „After, der – Substantiv, maskulin, der Ausscheidung dienen der Ausgang des Darms (bei der Mehrzahl der Tiere und beim Menschen).“
Tja, was hat sich die AfD bei
ihrem Namen nur gedacht? Ist die AfD doch nicht die Partei des
Bildungsbürgertums? Ist Professi Lucke nur eine Ausnahme in der Partei? Hans-Olaf
Henkel, der Wendehals, der an der gewerkschaftsnahen Hamburger Akademie für Gemeinwirtschaft studierte, um dann ins Arbeitnehmerlager zu wechseln, hat
lediglich einen Ehrendoktortitel und ist nur Honorarprofessor.
Dachten die Gründungsmitglieder
bei der Namensgebung vielleicht an ihr am größten ausgeprägtes Körperteil? „Der
Hintern, Hinterteil, Gesäß, Steiß, vier Buchstaben, Po, Popo, Podex,
Sitzhöcker, Sitzfleisch, Backen, Rosette, After? Ja, After? Aber ‚Alternative
für Thüringen‘? Das muss größer! Dann eben AfDer.“
Im Gegensatz zur AfD sehen andere
Parteien andere Körperteile stärker ausgeprägt. Bei der Union und FDP ist es
die Hypophyse, bei den Grünen die Frisur und bei Sozialdemokraten sowie Linken
der Verstand und das Herz.
Und während bei den
Sozialdemokraten und Linken das Herz und der Verstand die Welt ordnen, darf der
After manchmal mehrmals täglich – und das ausschließlich – in die Toilette
schauen.
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