Mittwoch, 10. September 2014

Über den Suffix „-ler“ oder über den AfDer



Vor einiger Zeit habe ich als aktiver und leidenschaftlicher Gewerkschafter mich bei verschiedenen linken Organisationen beworben. Zum Gegenlesen habe ich meine Bewerbungen regelmäßig Freunden, Bekannten und Verwandten gegeben. Einmal kam die Frage auf, ob es nicht „Gewerkschaftler“ heiße. Das verneinte ich, schließlich bin ich keine Verniedlichung einer Organisation, weswegen kein unnötiges L eingeschoben werden müsse.

Wir guckten dazu noch im Internet nach. Dabei stießen wir auf die Seite einer Sozialdemokratin von den hinteren Bänken. In ihrem Lebenslauf schrieb sie fälschlicherweise, dass sie Gewerkschaftlerin sei. Das zeugt leider von der großen Entfernung zwischen der deutschen Sozialdemokratie und den Gewerkschaften. Zur parteipolitischen Nähe fragte ich übrigens einen hauptamtlichen Kollegen aus Münster nach der letzten Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012: „Sind denn nun verstärkt Sozialdemokraten und Grüne der Gewerkschaft beigetreten?“ Das bejahte er mit einem höhnischen Lächeln.

Und so frage ich mich nun, ob der Suffix „-ler“ grundsätzlich richtig ist. Besonders lustig ist dies bei der AfD. Bei der Alternative für Deutschland hieß dann die Kurzform für die Mitglieder bloß AfDer, sprich After.


Tja, was hat sich die AfD bei ihrem Namen nur gedacht? Ist die AfD doch nicht die Partei des Bildungsbürgertums? Ist Professi Lucke nur eine Ausnahme in der Partei? Hans-Olaf Henkel, der Wendehals, der an der gewerkschaftsnahen Hamburger Akademie für Gemeinwirtschaft studierte, um dann ins Arbeitnehmerlager zu wechseln, hat lediglich einen Ehrendoktortitel und ist nur Honorarprofessor.

Dachten die Gründungsmitglieder bei der Namensgebung vielleicht an ihr am größten ausgeprägtes Körperteil? „Der Hintern, Hinterteil, Gesäß, Steiß, vier Buchstaben, Po, Popo, Podex, Sitzhöcker, Sitzfleisch, Backen, Rosette, After? Ja, After? Aber ‚Alternative für Thüringen‘? Das muss größer! Dann eben AfDer.“
 
Im Gegensatz zur AfD sehen andere Parteien andere Körperteile stärker ausgeprägt. Bei der Union und FDP ist es die Hypophyse, bei den Grünen die Frisur und bei Sozialdemokraten sowie Linken der Verstand und das Herz.

Und während bei den Sozialdemokraten und Linken das Herz und der Verstand die Welt ordnen, darf der After manchmal mehrmals täglich – und das ausschließlich – in die Toilette schauen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen