Überall bei welchen Meinungsforschungsinstituten man schaut, die SPD liegt stets bei rund 25 Prozent. Aufgerundet! Welch eine Schmach für die deutsche Sozialdemokratie. Und
seien wir einmal ehrlich. Wir mögen doch die SPD und finden es schade, dass sie
derzeit so darben muss. Sicherlich Hartz-IV, Rente mit 67, Kriegseinsätze und
viele weitere schlimme Sachen haften der SPD an.
Und so versuchte sich diese arme
Partei unter ihren letzten Vorsitzenden als neue Partei der Mitte, nachdem
Angela Merkel und ihre CDU erfolgreich die Mitte für sich proklamiert hatten.
Zwar sprach bereits Willy Brandt (SPD) von der Mitte im Jahr 1972. Das ist
jedoch Geschichte.
Aber ‘mal Hand auf’s Herz! Bei
jedem echten Sozialdemokraten schlägt das Herz doch links. Und jeder Wahlbürger
sieht die SPD eigentlich irgendwie als links an, nur halt in den letzten Jahren
nicht mehr so richtig wirklich. Außerdem sieht die Bevölkerung die SPD als
moralische Instanz an, an der es sich auszurichten gilt.
Wenn also die SPD mit den beiden
Unionsparteien um die Mitte ringt, wird sie ewiglich unterliegen. Denn die
Union richtet sich politisch und inhaltlich an der SPD aus. Da ist eine
sozialdemokratische Proklamation der neuen Mitte sinnlos, falsch und irgendwie
komisch. Und obwohl die Merkel CDU viele Standpunkte von der SPD übernimmt, die
die SPD vorher von der Linken kopiert hat – und die Linke von den Gewerkschaften! – sieht jeder
Wahlbürger die Union als tatsächliche Mitte. Schließlich ist die Mitte weder
progressiv noch reaktionär, sondern konservativ. Konservativ heißt Sachen bewahrend,
und das ist die Union.
Um wieder aus dem Tal der
Mittelparteien herauszukommen, muss sich die SPD fortan links ausrichten. Damit
wissen die Wähler auch, wofür sie zur Wahl zu gehen haben, und weshalb sie ein
Kreuz bei den Sozialdemokraten machen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist eben
links und für mehr Umverteilung. Das hat die SPD in den letzten Jahren
ausgeblendet. Da braucht Sigmar Gabriel auch nicht das Wirtschaftsprofil seiner Partei schärfen! Diese aktuellen Pläne kann er gleich verwerfen.
Stattdessen kamen in den letzten
Jahren blasse Figuren in der SPD empor. Frank-Walter Steinmeier, sicherlich ein
passabler Außenminister, nur beteiligt er sich an einer neuen militärischen
Ausrichtung. Manuela Schwesig? Ja, sie ist nur das hübsche Gesicht der SPD,
allerdings ohne Alleinstellungsmerkmal. Johannes Kahrs, der Seeheimer? Wenn er
nicht ein bekennender Homosexueller wäre und ihm in den 1980ern die CDU zu
muffig gewesen wäre, wäre längst christdemokratisches Mitglied. Und Andrea
Nahles? Als Außenseiterin und Widersacherin von Kurt Beck sowie Franz
Müntefering glänzte sie. Doch je höher sie aufstieg, desto blasser wurde sie.
Das ist umgekehrte Proportionalität. Als Generalsekretärin war sie eine
schwache Besetzung, als Ministerin ist gänzlich glanzlos.
Doch welches Personal für die
Zukunft hat die SPD? Den Scholzomaten? Ach, neeee! Raed Saleh? Das wäre für die
SPD zu mutig! Junge Hinterbänkler? Ach, das sind nur Karrieristen ohne eigene
politische Überzeugungen. Die sind so inhaltslos wie der aktuellste Wahlspruch:
„Das Wir entscheidet!“
Die SPD sollte also ihr
politisches Profil schärfen sowie herausstellen und sich wieder links
ausrichten. Wer diesen neuen linken Weg nicht mitgehen will, ist weder ein
Sozialdemokrat, noch Realpolitiker. In einer Gesellschaft, in der keiner Fragen
aufwirft, kann man nicht erfolgreich sein!
Der Gesetzentwurf zum Elterngeld Plus soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Maßnahmen, die die Linke schon seit langem fordert. Aber es ist nicht hinnehmbar, dass die Mehrausgaben für das Elterngeld Plus nicht zusätzlich bereitsgestellt werden, sondern durch Einsparung bei den Mehrlingsgeburten erfolgt. Das Elterngeld Plus wird nicht pro Kind sondern pro Geburt gezahlt. Hier wird wieder einmal der einen Familie etwas weggenommen, was dann der anderen Familie zugute kommt. Ein Hoch auf die so hochgepriesene schwarze Null. http://www.youtube.com/watch?v=FKtWqjdSmOY
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