Meinen Zivildienst leistete ich
in einer Behindertenwerkstatt der Diakonie ab. Eine der regelmäßigen Aufgaben
war das Auspacken von veralteten Zeitschriften und deren Sortierung nach
Abfällen. Dabei kam es vor, dass Erotik- und Porno-Magazine unter den
Zeitschriften waren. Weil diese diakonische Einrichtung etwas prüde war, war
ich als Zivi dafür zuständig, vor den Behinderten diese Zeitungen ausfindig zu
machen und zu beseitigen. Seitdem bin ich gezwungenermaßen Fachmann für Haken,
Ösen, Kerzen und anderes Sexspielzeug.
Als ich einmal im Büro die Zeitungen
auspackte und nach Papier, Folie und sonstiges Material sortierte, kam mein
Chef rein. Wir unterhielten uns über den guten Hustler sowie andere dieser Magazine
und lasen die Sex-Kontaktanzeigen durch. Auf einmal kam mein Chef auf
Bordellbesuche zu sprechen. Als er meinen verwunderten Gesichtsausdruck sah,
meinte er: „Du willst mir doch nicht sagen, dass Du noch nie im Puff warst?!“
Ich verneinte, schließlich war ich erst 19 Jahre alt. Doch mein vehementes
Abstreiten glaubte er mir nicht. Doch wie beweist man etwas, was nicht ist? Auf
einmal kam ein anderer Kollege rein. Dem sagte ich, dass der Chef mir nicht
glaube, dass noch nicht alle Männer im Bordell waren. Der Kollege stieg sofort
ins Gespräch mit ein und verneinte ebenfalls einen Puffbesuch.
In den späteren Jahren kam es bei
einer Studien-Exkursion nach Hamburg zu Kontakt mit Prostituierten. Diese waren
aber nicht sexueller Natur. Darüber bin ich heil froh. Schließlich bin ich dafür
zu knauserig und habe Angst vor Geschlechtskrankheiten. Denn ein Kondom ist
nicht absolut sicher. Und für 50,00 € bin ich nicht für alles zu haben.
Trotzdem will
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, in Mecklenburg-Vorpommern auch Küsten-Barbie genannt, die realitätsferne, schwer umsetzbare Kondompflicht für Freier einführen. Dass sich die SPD eines Sommerlochs bedient, hätte ich nicht
gedacht. Und dann noch an so exponierter Stelle durch ein Mitglied des
Bundeskabinetts.
Scheinbar hat Barbie keine Ideen
mehr. Früher lieferte Uschi von der Leyen die Grundlage zur Diskussion,
woraufhin Schwesig ständig um Stellungnahmen gebeten wurde. Doch mittlerweile
ist von der Leyen Bundesverteidigungsministerin. Und ich zweifle stark an
Schwesigs außen- und sicherheitspolitischen Vorstellungskraft. Außerdem ist Schwesig
Mitglied der Koalitionsregierung, da kann sie schlecht gegen von der Leyen
arbeiten.
Aber Schwesig versuchte bereits
früher ihr Leben mit Inhalten zu füllen. Das tat sie, indem sie sich überall anbiederte.
In diesem Fall geschah es durch eine Taufe bei Landespastor Martin Scriba im Jahr 2010. Nichts spricht gegen späte Taufen. Doch wenn man erst in hohen
politischen Ämtern eine Überzeugung gewinnt, hat das einen faden Beigeschmack.
Manuela Schwesig ist eben nicht Konstantin der Große, auch wenn sie jeden Heiligabend
im Schweriner Dom vor dem Altar langschleicht, um gesehen zu werden.
Sie wurde vom ehemaligen
SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier bloß in die Bundespolitik gehievt, weil er ein hübsches Gesicht für sein Schattenkabinett 2009 brauchte,
und neben dem damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering sieht eben jede Frau gut aus. Auch Frauen, die
Michelle heißen. Nachdem die Wahl verloren war und sich die SPD neusortierte
hievte SPD-Chef Sigmar Gabriel sie in den Bundesvorstand, weil sie noch immer
hübsch war und außerdem politisch unbedarft. Sie sollte als Marionette gegen
die erstarkte SPD-Linke behilflich sein.
Tja, und jetzt die Kondompflicht.
Ich bezweifle jedoch, dass Schwesig bei diesem Thema gewisse Hintergedanken
hat. Jedenfalls ist das das letzte Sommerloch dieses Jahres.
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