Viele Menschen schmücken ihre
inhaltslosen Vorträge mit Sprichworten aus. Bei manchen ist es sogar eine bloße
Ansammlung von Sprichwörtern. Doch was soll das? All diese Aphorismen sollen
die Belesenheit oder zumindest die Schlagfertigkeit ihrer Nutzer beweisen.
So fragte Stefan Niemann vom NDR
in einem Bericht des Weltspiegels vom Sonntag, dem 07. September 2014, was
zuerst da war: „Ei oder Henne?“ Tja, hätte Herr Niemann einmal im
Biologie-Unterricht aufgepasst, wüsste er von Darwins Lehren. Diese besagen
unter anderem, dass die Vögel von den Dinosauriern abstammen. Und die
Dinosaurier haben Eier gelegt, bis irgendwann eine Henne dem Ei entschlüpfte.
Tja, Problem gelöst. Doch was
soll der dumme Spruch? Redewendungen sollen auf die jeweiligen Situationen
passen. Doch solche Sprüche sind selten allgemeingültig.
Das beweist der Ausspruch: „Jeder
ist seines Glückes Schmied!“ Doch dem kann man mit „Was Hänschen nicht lernt,
lernt Hans nimmermehr!“ oder „Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln!“
entgegnen.
So sollten wir also Sprichwörter
als Lebensweisheiten lassen, denn Redenwendungen erklären das Leben nicht
weise. Außerdem werden Aphorismen derartig inflationär genutzt, dass man nur Albert
Einsteins Spruch über die Dummheit des unentwegten falschen Versuchens bestätigen
muss. Doch war Einstein Schöpfer eines solchen Spruches? Jedenfalls kann man diesem
Spruch mit Max Plancks Quantenphysik entgegnen, wonach die Physik nicht
deterministisch ist (vgl. Stephen Hawking, Leonard Mlodinow: Der große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universums, Reinbek 2010, (S. 71).
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