Letztens Samstag lief auf der ARD
„Eine Liebe für den Frieden“. Der Titel mutet ziemlich nach Rosamunde Pilcher
an, und genauso wirkten die schauspielerischen Leistungen von Birgit Minichmayr
und Sebastian Koch auch. Dabei ging es eigentlich um ein ernsthaftes Thema. Der
Film sollte den wahren Hintergrund über die historischen Persönlichkeiten
Alfred Nobel und Berta von Suttner, der fünften und zugleich ersten weiblichen Friedensnobelpreisträgerin,
erzählen. Allerdings man wartete nur darauf, dass sich die Charaktere Nobel und
Suttner endlich küssen, doch vergebens.
Auf ZDF lief währenddessen „Wilsberg: Kein Weg zurück“. Natürlich gab es in dem Film viele Lacher, wie es so in
Münsters Krimis üblich ist. Doch dieser Film war weitaus besser, weil er nicht
so theatralisch, gekünstelt und dafür so realitätsfern war. In diesem Krimi spielte
Bernd Michael Lade den Ex-Knacki Enno Fellner, der zu Unrecht wegen angeblicher
Vergewaltigung im Gefängnis einsaß. Im Filmverlauf wurde Fellner eines Mordes
und eines Mordversuchs verdächtigt. Lade spielte den Charakter sehr
überzeugend, weil Fellner sich stets verdächtigt und verraten fühlt. Und damit
stellt sich die Frage, was der Knast mit seinen Insassen bewirkt. Viele sitzen zu
Recht ein, doch sicherlich auch Unschuldige. Ein toller Krimi!
Somit sollten sich die
Öffentlich-Rechtlichen zukünftig überlegen, ob sie nicht eher fiktive Krimis
ausstrahlen und stattdessen auf Rosamunde-Pilcher-Historienverfilmungen
verzichten. Denn auf „Eine Liebe für den Frieden“ kann man einfach nur verzichten,
weil er in seiner Romanzen-Grausamkeit jeden Krimi übertrifft.
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