Donnerstag, 8. Januar 2015

Eine kleine Filmkritik



Letztens Samstag lief auf der ARD „Eine Liebe für den Frieden“. Der Titel mutet ziemlich nach Rosamunde Pilcher an, und genauso wirkten die schauspielerischen Leistungen von Birgit Minichmayr und Sebastian Koch auch. Dabei ging es eigentlich um ein ernsthaftes Thema. Der Film sollte den wahren Hintergrund über die historischen Persönlichkeiten Alfred Nobel und Berta von Suttner, der fünften und zugleich ersten weiblichen Friedensnobelpreisträgerin, erzählen. Allerdings man wartete nur darauf, dass sich die Charaktere Nobel und Suttner endlich küssen, doch vergebens.

Auf ZDF lief währenddessen „Wilsberg: Kein Weg zurück“. Natürlich gab es in dem Film viele Lacher, wie es so in Münsters Krimis üblich ist. Doch dieser Film war weitaus besser, weil er nicht so theatralisch, gekünstelt und dafür so realitätsfern war. In diesem Krimi spielte Bernd Michael Lade den Ex-Knacki Enno Fellner, der zu Unrecht wegen angeblicher Vergewaltigung im Gefängnis einsaß. Im Filmverlauf wurde Fellner eines Mordes und eines Mordversuchs verdächtigt. Lade spielte den Charakter sehr überzeugend, weil Fellner sich stets verdächtigt und verraten fühlt. Und damit stellt sich die Frage, was der Knast mit seinen Insassen bewirkt. Viele sitzen zu Recht ein, doch sicherlich auch Unschuldige. Ein toller Krimi!

Somit sollten sich die Öffentlich-Rechtlichen zukünftig überlegen, ob sie nicht eher fiktive Krimis ausstrahlen und stattdessen auf Rosamunde-Pilcher-Historienverfilmungen verzichten. Denn auf „Eine Liebe für den Frieden“ kann man einfach nur verzichten, weil er in seiner Romanzen-Grausamkeit jeden Krimi übertrifft.

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