Dienstag, 6. Januar 2015

Der Absturz des Rubels



Im Zuge des Krimkrise 2014 erfuhren russische Wirtschaftszweige und Politiker Sanktionen durch die USA und EU. Das ging sicherlich nicht spurlos an Russland vorüber. Doch Präsident Wladimir Putin und viele seiner Landsleute zeigen sich wenig beeindruckt.

Allerdings fiel der Rubel im Vergleich zum Euro stark ab. Damit sehen sich Politiker aus der EU bestätigt. Doch liegt der Kursverfall tatsächlich in den Sanktionen begründet?

Wohl kaum! Sicherlich ist der Rubel starken Spekulationen ausgesetzt. Stiege der Rubel so stark an, wie er derzeit fällt, spräche man von Leerverkäufen und Spekulationen. Scheinbar ist der starke Absturz einer Währung weniger besorgniserregend als ein enormer Anstieg.

Doch nicht allein Spekulationen sorgen für den Kurssturz des Rubels, obwohl sie aufgrund der Sanktionen allzu nachvollziehbar wären. Auch der aktuelle Ölpreis sorgt für einen niedrigen Rubelkurs. Schließlich liegt die Wirtschaftlichkeit der russischen Ölförderung bei 100 Dollar pro Barrel Öl. Allerdings drückt Saudi-Arabien als einziges Förderland mit einer variablen Förderkapazität derzeit den Ölpreis, indem es Unmengen an Erdöl fördert.

Damit wollen die Saudis sicher nicht nur arabische Konkurrenten wie Bahrain, Libyen und den Irak bedrängen. Als Konkurrent wurden auch die USA ausgemacht, die durch das Fracking zu Erdölexporteuren aufgestiegen sind. Das zwar nur in geringen Mengen, aber immerhin.

Nebenbei schadet der saudische Preisdruck auch Russland, weil Saudi-Arabien mit 78,90 Dollar je Barrel weitaus preisgünstiger Öl fördert als Russland. Als Konsequenz führt das zum Kurssturz des Rubels. Damit liegt der russischer Währungsverfall weniger in den US-amerikanischen und EU-Sanktionen als vielmehr im aktuellen Ölpreis begründet.

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