X und Y – das ist der kleine
Unterschied. Im Alphabet stehen die beiden Buchstaben eng beisammen und werden
in der deutschen Sprache so selten gebraucht, dass man allein schon wegen ihrer
Kalligraphie von einer vermeintlichen Ähnlichkeit ausgehen könnte.
Doch in der Natur stehen X und Y
für etwas anderes. Ebenfalls ein kleiner Unterschied, jedoch mit großer
Bedeutung. Die Chromosomen der Frau setzen sich aus zwei X-förmigen Chromosomen
zusammen, beim Mann sind es ein X- und ein Y-Chromoson. Tja, der Mann hat
weniger, als er dachte. So zumindest könnte man denken. Doch das machen die
Männer zumindest in der Hose locker weg. Und manche adipösen Vertreter der
Männerwelt auch im Oberteil!
Doch die Revolution ist der Mann.
Eindeutig! Sein Y-Chromosom degeneriert zwar immer weiter, bis der Mann in etwa 125.000 Jahren gänzlich ausgestorben ist. Doch damit ist er zumindest einem
Prozess unterworfen. Dagegen bleibt der Frauenwelt ihr Doppel-X-Chromosom.
Insofern befinden sich weibliche Mitmenschen nicht in einer Entwicklung. Das
verdeutlicht vielleicht auch das zögerliche Verhalten der Naturwissenschaftlerin
Angela Merkel bei ihrem Regierungshandeln. Scheinbar wartet Merkel einfach ab,
bis der letzte Mann verschwunden ist. Wenn sie sich da ‘mal nicht verrechnet
hat. Doch zumindest verdeutlicht dieser Sachverhalt die zögerliche,
konservative Grundhaltung der weiblichen Mitmenschen: Sie sind nicht sonderlich
zur Anpassung gezwungen, weil sie auch nach 125.000 Jahren weiterhin
fortbestehen werden.
Doch halt! Ganz so schlimm ist es
doch nun auch nicht. Es gibt viele Verirrungen und Verwirrungen in der
Männerwelt, die einfach übertrüben sind. Ein sehr gutes Beispiel: Fußball.
Momentan ist
Frauenfußballweltmeisterschaft. Mittlerweile werden diese Spiele auch live im
Fernsehen übertragen. Und was beim Frauenfußball ganz schnell auffällt, ist,
dass es nicht derart nationalistisch-chauvinistisch zugeht wie bei den Männern.
Gleichzeitig ist er weniger gewalttätig und somit familientauglicher. Natürlich
hört man bei den Spielen der deutschen Frauenmannschaft auch Schlachtrufe. So
etwa: „Auf geht’s, Deutschland, auf geht’s!“ Doch da das immer von
Frauenstimmen gerufen, wirkt es viel harmloser. Dagegen wirkt das Anfeuern bei
den Männern viel martialischer. Erst zwei lange, dann drei kurze Trommelschläge
gefolgt von düsteren, männlichen Rufen: „Deutschland!“ Zumindest beweisen die
weiblichen Fans mit ihrem Schlachtruf, dass sie zusammenhängende Sätze bilden
können.
Doch auch das Spiel der
Frauenmannschaften ist viel spannender. Dagegen wirken die Spiele der Männer
wie vorher abgemacht, weil jedem Zuschauer klar ist, dass die deutsche
Fußballnationalmannschaft der Männer in einer Tournierendrunde nicht gegen ihr
italienisches Pendant gewinnen wird. Das wird dem Zuschauer von jedem
Kommentator aufgrund statistischer Auswertungen vorgekaut. Und somit tritt dann
die Niederlage der deutschen Mannschaft als sogenannte self-fulfilling prophecy
ein. Dagegen scheint das Spiel der Frauenmannschaften geradezu offen. Trifft
die deutsche Mannschaft auf Schweden, gibt es nach eigenen Aussagen einen
ebenbürtigen Gegner. Genauso bei Frankreich, den USA und vielen anderen.
Allerdings wird das Spiel der
Frauen auch durch ihre amateurhafte Spielweise ästhetisch ansprechender.
Natürlich spielen die deutschen Frauen besser als 80 Millionen andere Deutsche.
Allerdings sind die Pässe im Vergleich zu den Männern ungenauer. Oftmals stand
eine Spielerin bereits dort, wo der Ball hingespielt wurde. Manchmal ist es
auch genau anders. Dann steht dort keine Spielerin, wo der Ball hingeht. Solch
eine Spielweise macht den Sport spannender.
Auch spannend ist das Wirrwarr in
der Aufstellung. Nicht dass es keine Strategie in der Spielaufstellung gäbe,
jedoch stehen die Frauenmannschaften viel geballter. Dadurch bekommt man den
Eindruck, dass manchmal mehr als 22 Spielerinnen auf dem Platz sind. So kennt
man es auch dem Sportunterricht mit Mädchen. Doch das muss nicht weiter schlimm
sein, denn es zeugt von Teamgeist, wo jede Spielerin für die Mannschaft und
deren Sieg kämpft. Dagegen lungern manche männliche Stürmerstars vor dem
gegnerischen Tor herum, um ganz billig Tor einzuheimsen. Das zeugt nämlich von
wenig Gemeinschaftssinn.
Doch die Frauen haben Korpsgeist
und haben die strategische Sinnhaftigkeit der Inneren Linie verinnerlicht. Die
Innere Linie ist eine Militärstrategie und beinhaltet unter anderem kurze
Versorgungswege zur Front. Im Sport bedeutete es kurze Anspielstationen und
größere Hürden für die gegnerische Mannschaft.
Ein weiterer Punkt, der für
Frauenfußball spricht, sind aber auch die Spielerinnen. Niemand bestritte die
Schönheit von Hope Solo, der US-amerikanischen Torhüterin. Andere Beispiele
wären: Kosovare Asllani und Emma Berglund aus Schweden oder Lena Gößling und
Jennifer Cramer aus Deutschland. Natürlich gibt es unter den Damen auch weniger
ansprechende Frauen, doch bei den Männern gibt es ja auch Bastian
Schweinsteiger und Neymar. Und so würde niemand behaupten, dass Schweinsteiger
ein hübscher Mensch ist. Allein sein Ruhm und seinen Reichtum verleihen ihm Schönheit,
doch hinter der Fassade erkennt man ganz schnell Aknenarben. Und dass Neymar
schön ist, sollte man auch ganz schnell vergessen. Seine geringe Schönheit
unterstreicht er geradezu mit modischen Verfehlungen.
Und so bleibt nur noch eine
Frage: Wem sitzen die Trikots besser? Eindeutig den Frauen. Hope Solo sieht in
Trikots immer besser aus als Arjen Robben, der stets zwei Nummern zu klein
trägt.
Doch bei all diesen Pluspunkten,
die für Frauenfußball sprechen, erfährt der Männerfußball in den Medien grundsätzlich
eine übersteigerte Beachtung. So gewann die deutsche Frauenmannschaft gegen die
Elfenbeinküste bei der WM 2015 mit einem sensationellen Sieg von 10:0. Keine
Beachtung in den Medien. Okay, die Männer gewann in der Finalrunde 2014 gegen
Brasilien 7:1. Trotzdem kann die deutsche Frauenmannschaft seit ihrem Bestehen
erfolgreicher als ihr männliches Pendant sein, sie erfahren nicht die gleiche
mediale Beachtung wie die Männer.
Zwar sollen auch die Frauen nicht
als erstes Thema in der Tagesschau abgehandelt werden, weil selbst die
Männermannschaften dort nichts zu suchen haben. Doch eine ernsthaftere
Berichterstattung wäre angebracht. So war es sehr beschämend, als die Tagesschau am Samstag, dem 27. Juni 2015, als erst es von der erfolglosen deutschen U-21-Männernationalmannschaft berichtete und erst danach auf die siegreiche Frauennationalmannschaft zu sprechen kam.
Aber was gibt es wirklich
Ernthaftes über Fußball zu berichten? Dirk Kurbjuweit berichtete im SPIEGEL selbst einmal davon. Und tatsächlich ist Fußball belanglos, es ist eben nur ein
Spiel. Jedoch sollte die deutsche Frauennationalmannschaft in ihrer Bedeutung
nicht einer deutschen U-21-Männermannschaft nachstehen. Ein X sollte sich also
nicht von einem Y unterscheiden. Und im Notfall sollte Alter vor Geschlecht
gehen.
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