Doch die Ursache für die
Demonstrationen dieser Menschen in Dresden kommt nicht von ungefähr. Sie fühlen
sich von der Politik nicht mehr angesprochen und berücksichtigt, manchmal sogar
verraten. Solche Empfindungen muss man ernst nehmen. Jedoch ist es keine Lösung,
Muslime und Fremde als Ursache für eigene Probleme als Ursache zu benennen und
dann noch das Christentum ins Feld zu führen. Jesus war nämlich selbst
Flüchtling (vgl. Matthäus 2, 16 ff). Umso geschmackloser ist es da, dass einige
Demonstranten sogar ein Kreuz in den Farben Schwarz, Rot und Gold hochhalten.
Das ist eine nationalistische Vereinnahmung des christlichen Glaubens und steht
vollkommen gegensätzlich zu Jesus. Jesus wurde für alle Menschen geboren und
ist für alle Menschen gestorben.
Um dem Frust der Dresdener und
anderer bundesweiter Pegida-Anhänger entgegenzuwirken, bedarf es fortan klare
Worte in der Politik. Natürlich kann man über alle Sachen sprechen, kein Thema
darf tabuisiert werden. Man darf über den Islam, Flüchtlinge und andere Sachen
sprechen, solange die Würde eines jeden Menschen geachtet und nicht aberkannt wird.
Denn das eigene Leben sucht sich kein Mensch aus. Kein Syrer will im Krieg
leben, kein Somali in Armut, kein Mexikaner unter der Herrschaft der
Drogenkartelle. Insofern ist es vollkommen verständlich, dass sich diese
Menschen ein besseres Leben erträumen und sich in den reichen Norden aufmachen.
Doch die Politik darf dabei auch
nicht so lieblos wie in den letzten Jahren diskutieren. Das ist keine neue Erscheinung
der Merkel-Ära. Die politische Korrektheit darf niemals Emotionalität
ausschließen.
Und so ist zu hoffen, dass in der
Zwischenzeit der Geist der Weihnacht über viele Menschen gekommen ist und sich
keiner mehr zur elften Demonstration am 05. Januar 2015 in Dresden einfindet.