Montag, 29. Dezember 2014

Lichtblick – Die „SchwarmEnergie“



Öko ist in und das schon seit Jahren. Laufend gibt es neue Ideen für die vermeintlich ökologische Nachhaltigkeit. Windräder, Biogasanlagen, Photovoltaik, Wassersparsysteme. Selbst Paläo-Diäten zählen irgendwie dazu. So ist es unvermeidlich, dass sich der Öko-Markt diversifiziert und geradezu unüberschaubar ist. Durchaus wahrscheinlich ist es auch, dass sich unter den Öko-Anbietern schwarze Schafe befinden. Schließlich kann man mit dem Ausnutzen des guten Gewissens gutes Geld verdienen, weil die Kunden in diesem Fall manchmal zu unkritisch sind und lediglich auf die Schlüsselworte reagieren. Doch solche Schlüsselworte sind oftmals nur Behauptungen.

Beispielsweise schrieb der SPIEGEL im Artikel „Virtuelle Kraftwerke“ (Ausgabe 49/2014) unter anderem über das Hamburger Unternehmen „Lichtblick“. Dabei wurde das Energiemodell von Lichtblick erklärt. Wenn kein Strom verbraucht wird und der Strompreis an der Leipziger Strombörse hoch ist, wird der eigene ungenutzte Strom aus Blockheizkraftwerk und Batteriespeicher des Autos sowie Hauses verkauft. Ist der Strompreis an der Leipziger Börse auf niedrigem Niveau, wird Strom bezogen und gespeichert. Eigentlich keine dumme Idee.

Nur leider funktioniert diese Geschäftsmodell, solange es exklusiv bleibt. Würde sich diese Idee in der Bundesrepublik einheitlich durchsetzen, führte das zur bestenfalls zur Vereinheitlichung des gesamten Strompreises. Schließlich lassen 40,40 Millionen bundesdeutsche Privathaushalte nicht zur gleichen Zeit mit Strom versorgen, bloß weil gerade der Strompreis gefallen ist. Außerdem sorgte die Einspeisung des eigenen Stroms für einen schnellen Überangebot und Preissturz. Diese punktuellen Bezüge von Strom nach dem Lichtblick-Modell sorgten außerdem für Überlastungen in den gesamten Stromnetzen.

Damit ist der Öko-Traum mit Lichtblick entweder nur für erlauchte Kreise gedacht oder ein ziemlich kurzlebiges Geschäftsmodell.

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