Donnerstag, 4. Dezember 2014

Oha, es geht wieder los



Ich meine einmal gelesen zu haben, dass das Kinojahr immer im Dezember des Vorjahres losgeht. Also jetzt, passend zur Weihnachtszeit. Und was uns im nächsten Jahr erwartet, lässt mich erschaudern. Hobbit, Terminator und Star Wars. Und wieder einmal erfolgt ein großer Medienhype, weil die Werbetrommeln bereits kräftig angerührt werden. Diese Filme scheinen, überhaupt nichts zu bieten zu haben, weswegen die Produzenten einfach auf große und breitangelegte Werbung setzen, der Rest macht dann der Zuschauer. Und wenn dann angebliche Besucherrekorde erzielt sind und Bilder von verkleideten Kinobesuchern durch die Nachrichtenwelt flimmern, dann geht auch der Rest. Doch wozu?

Zweimal saß ich selbst solchen Fehlern auf. Das erste Mal, als „Star Wars – Episode I“ in die Kinos kam. Das ist Jahre her. Lange vor Kinostart wurde der Film beworben. Auf einmal wollten Freunde zu dem Film, also schlugen sie mich breit. Anfangs erwiderte ich noch, dass ich überhaupt kein Fan von Star Wars bin und bereits im Vorfeld erfolglos versucht habe, mir die alte Trilogie anzuschauen. Aber mit den angeblich neuen technischen Errungenschaften im Film als Gegenarmut ließ ich mich breitschlagen.

Das zweite und bislang letzte Mal, als ich einen Fehler bei der Filmwahl im Kino machte, war „Hitch – Der Date-Doktor“. Bei der Filmwerbung sagte ich mir bereits, dass ich den Film nicht schauen wolle, weil der zu langweilig wirkte. Doch Freunde meinten, dass der Film so viele Besucher hatte. Das wäre damals angeblich Rekordniveau. Eigentlich hätte ich auf dieses Argument vorbereitet sein müssen, schließlich hatte ich das auch schon gehört. Doch ich ließ mich erneut breitschlagen und schaute unvoreingenommen den Film. Allerdings hatte ich ganze drei Lacher auf den ganzen Film verteilt. Bei einer Spielfilmlänge von 90 Minuten wäre das ein Lacher je halbe Stunde.
 
Und jetzt Hobbit, Terminator und Star Wars. Alle Filme basieren bereits auf bestehenden Filmreihen. Der Hobbit gehört irgendwie zum „Herr der Ringe“. Der Terminator zum Terminator. Und Star Wars zu einem Mittelalterspektakel in der angeblichen Zukunft. Doch welche Zukunft hält Schwerter als Waffen bereit? Unlogisch! Jedenfalls leben diese Filme von ihren vorherigen Erfolgen, ohne dass sie bereits damals sonderlich gut waren. „Hobbit 5“ wird nicht besser sein als „Herr der Ringe“, „Terminator 5“ nicht anders als seine Vorläufer. Und bei „Star Wars 4“ hätte George Lucas bereits schwanen müssen, dass irgendwann Schluss sein muss. Und jetzt „Star Wars 7“ mit zwei weiteren Nachfolgern. Dieses Mal ist nur J.J. Abrams für den Film verantwortlich. Abrams hat bereits das Star-Trek-Universum zerstört, indem er „Star Trek 11“ und „Star Trek 12“ vollkommen verhunzte.

In unserer Gesellschaft sollen die ganzen Filme bereits seine Auswirkungen haben. „Herr der Ringe“ und seine Nebenwerke sollen als Verfilmungen wahrer Begebenheiten gelten. Terminator ist dann also die Gegenwart und Star Wars die Zukunft. Blöd nur, dass es nie so war, nie so ist und nie so sein wird. Aber egal, Filme sind eine Form der Bildung. Und wenn man sich die nicht aus der Schule holen will, dann eben aus dem Kino. Damit wäre „Hobbit 5“ ein Lehrstück fürs Fach Geschichte, „Terminator 5“ zwei Unterrichtseinheiten Soziologie und „Star Wars 7“ ein Schnupperkurs in Futurologie.

Allerdings sind diese drei Filme nur eher die CDOs (die Collateralized Debt Obligations) der Filmwelt. Also Schund, das zu Geld wird, solange es die Bevölkerung abkauft.

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