Ich meine einmal gelesen zu
haben, dass das Kinojahr immer im Dezember des Vorjahres losgeht. Also jetzt,
passend zur Weihnachtszeit. Und was uns im nächsten Jahr erwartet, lässt mich
erschaudern. Hobbit, Terminator und Star Wars. Und wieder einmal erfolgt ein
großer Medienhype, weil die Werbetrommeln bereits kräftig angerührt werden.
Diese Filme scheinen, überhaupt nichts zu bieten zu haben, weswegen die
Produzenten einfach auf große und breitangelegte Werbung setzen, der Rest macht
dann der Zuschauer. Und wenn dann angebliche Besucherrekorde erzielt sind und
Bilder von verkleideten Kinobesuchern durch die Nachrichtenwelt flimmern, dann
geht auch der Rest. Doch wozu?
Zweimal saß ich selbst solchen
Fehlern auf. Das erste Mal, als „Star Wars – Episode I“ in die Kinos kam. Das
ist Jahre her. Lange vor Kinostart wurde der Film beworben. Auf einmal wollten
Freunde zu dem Film, also schlugen sie mich breit. Anfangs erwiderte ich noch,
dass ich überhaupt kein Fan von Star Wars bin und bereits im Vorfeld erfolglos versucht
habe, mir die alte Trilogie anzuschauen. Aber mit den angeblich neuen
technischen Errungenschaften im Film als Gegenarmut ließ ich mich
breitschlagen.
Das zweite und bislang letzte
Mal, als ich einen Fehler bei der Filmwahl im Kino machte, war „Hitch – Der Date-Doktor“.
Bei der Filmwerbung sagte ich mir bereits, dass ich den Film nicht schauen
wolle, weil der zu langweilig wirkte. Doch Freunde meinten, dass der Film so
viele Besucher hatte. Das wäre damals angeblich Rekordniveau. Eigentlich hätte
ich auf dieses Argument vorbereitet sein müssen, schließlich hatte ich das auch
schon gehört. Doch ich ließ mich erneut breitschlagen und schaute
unvoreingenommen den Film. Allerdings hatte ich ganze drei Lacher auf den
ganzen Film verteilt. Bei einer Spielfilmlänge von 90 Minuten wäre das ein
Lacher je halbe Stunde.
Und jetzt Hobbit, Terminator und
Star Wars. Alle Filme basieren bereits auf bestehenden Filmreihen. Der Hobbit
gehört irgendwie zum „Herr der Ringe“. Der Terminator zum Terminator. Und Star
Wars zu einem Mittelalterspektakel in der angeblichen Zukunft. Doch welche
Zukunft hält Schwerter als Waffen bereit? Unlogisch! Jedenfalls leben diese
Filme von ihren vorherigen Erfolgen, ohne dass sie bereits damals sonderlich
gut waren. „Hobbit 5“ wird nicht besser sein als „Herr der Ringe“, „Terminator
5“ nicht anders als seine Vorläufer. Und bei „Star Wars 4“ hätte George Lucas
bereits schwanen müssen, dass irgendwann Schluss sein muss. Und jetzt „Star
Wars 7“ mit zwei weiteren Nachfolgern. Dieses Mal ist nur J.J. Abrams für den
Film verantwortlich. Abrams hat bereits das Star-Trek-Universum zerstört, indem
er „Star Trek 11“ und „Star Trek 12“ vollkommen verhunzte.
In unserer Gesellschaft sollen die
ganzen Filme bereits seine Auswirkungen haben. „Herr der Ringe“ und seine
Nebenwerke sollen als Verfilmungen wahrer Begebenheiten gelten. Terminator ist
dann also die Gegenwart und Star Wars die Zukunft. Blöd nur, dass es nie so
war, nie so ist und nie so sein wird. Aber egal, Filme sind eine Form der
Bildung. Und wenn man sich die nicht aus der Schule holen will, dann eben aus
dem Kino. Damit wäre „Hobbit 5“ ein Lehrstück fürs Fach Geschichte, „Terminator
5“ zwei Unterrichtseinheiten Soziologie und „Star Wars 7“ ein Schnupperkurs in
Futurologie.
Allerdings sind diese drei Filme nur
eher die CDOs (die Collateralized Debt Obligations) der Filmwelt. Also Schund,
das zu Geld wird, solange es die Bevölkerung abkauft.
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