Bald ist Weihnachten, und
entsprechend sind die Werbebeiträge auf die jeweilige Zeit ausgerichtet. In
jeder Werbung weihnachtet es irgendwie. Als ob die Werbung uns wohlwollend an Weihnachten erinnern müsste,
stattdessen sorgen sich die Unternehmen scheinbar eher um ein möglicherweise
flaues Weihnachtsgeschäft und bewerben sich als besonders weihnachtlich.
Vor der Tagesschau um 20.00
laufen dann immer bestimmte Spots. Wegschalten lohnt bei der kurzen Zeit vor
den Nachrichten nicht. Und so sieht man immer die Werbung von +Almased Diet , das uns schmackhaftes
Weihnachtsessen für die schlanke Figur suggeriert. Dann läuft ein Spot mit
irgend so einem Baumarkt. Und immer zur Weihnachtszeit sieht man Werbung für
das +CEWE-PRINT.de . Und das ist die lahmste Werbung von allen und dabei doch so
dämlich. Es werden alle Sentimentalitäten bedient, Schmusemusik, eine angenehme
Sprecherstimme, weihnachtliche Atmosphäre, ein Zottelköter als Kernmitglied der
Familie und ein blondgelocktes Mädchen, das das Fotobuch freudig seinen
Großeltern überreicht. Das alles macht diese Werbung vollkommen unnatürlich und
verkehrt die Menschlichkeit.
Außerdem muss man sich ehrlich
fragen, was das alles soll. Wie unpersönlich ist es, wenn man kein Fotoalbum
mehr selbst kleben kann und es stattdessen bei einem Unternehmen in Auftrag
gibt? Das ist die Profanisierung des Sakralen, wenn man es ethnologisch
ausdrücken wollte.
Und geht Werbung nicht etwas
schlauer? In unserer heutigen Gesellschaft wollen die Menschen Geschichten
erzählt bekommen. Ein gutes Beispiel ist da die Malboro-Werbung. Auf deren
Plakaten wurden Geschichten rund ums „Be“ und „Maybe“ aufgebaut, und man fragte
sich, was da noch so kommt. Das soll nicht heißen, dass Werbung toll ist und
nicht nervt.
Doch wegen eines heimelig
anmutenden Werbespots kaufe ich mir kein entweihtes Fotoalbum aus Oldenburg.
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