Die Fusion der beiden
münsterschen Tageszeitungen, +Westfälische Nachrichten (WN) und +Münstersche Zeitung (MZ) ging durch viele Medien und wurde auch in diesem Blog
thematisiert. Damals sprach man ausdrücklich nicht von der Zusammenlegung der
Redaktionen, aber ein schreckliches Ereignis des gestrigen Tages (Freitag, der 05.
Dezember 2014) belegt dies doch und verdeutlicht zugleich die Sinnhaftigkeit
von zahlreichen Provinzblättern.
Am gestrigen Freitagnachmittag
ging in Hiltrup kaum noch etwas. Der Grund war ein tragischer Unfall, bei dem
ein Busfahrer über eine rotleuchtende Ampel fuhr und dabei einen
straßenquerenden Radfahrer tötete und eine weitere Person schwerverletzte. Die
Unfallstelle wurde wegen schaulustiger Passanten weiträumig von den
Ordnungskräften abgeriegelt, so dass der Verkehr erlahmte.
Dieses schlimme Ereignis war in
beiden Tageszeitungen großes Thema. Bei der WN stand dieser Unfall ganz oben,
bei der MZ zumindest unter den am meisten gelesenen Artikeln. Wenn man sich
diese beiden Online-Artikel durchliest, stellt man fest, dass beide identisch
sind und von Marion Fenner stammen. Zwar gibt es einen redaktionellen Unterschied
zwischen Online- und Print-Redaktion, doch das ist meist nur ein großer Luxus.
Vielmehr verdeutlicht der Artikel, dass beide Redaktionen zusammengelegt
wurden.
Gleichzeitig zeugt der Artikel
von inhaltlicher Hohlheit, wenn er zugleich die Sensationslust der Menschen
bedienen soll und sich über „geschmacklose Schaulustige“ empört. Garniert war
der Artikel mit zahlreichen Bildern, eine Sensationsmache. Eine solche
Berichterstattung kann auch echt nur in der Provinz passieren.
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