Samstag, 6. Dezember 2014

Westfälische Nachrichten und Münstersche Zeitung



Die Fusion der beiden münsterschen Tageszeitungen, +Westfälische Nachrichten  (WN) und +Münstersche Zeitung  (MZ) ging durch viele Medien und wurde auch in diesem Blog thematisiert. Damals sprach man ausdrücklich nicht von der Zusammenlegung der Redaktionen, aber ein schreckliches Ereignis des gestrigen Tages (Freitag, der 05. Dezember 2014) belegt dies doch und verdeutlicht zugleich die Sinnhaftigkeit von zahlreichen Provinzblättern.

Am gestrigen Freitagnachmittag ging in Hiltrup kaum noch etwas. Der Grund war ein tragischer Unfall, bei dem ein Busfahrer über eine rotleuchtende Ampel fuhr und dabei einen straßenquerenden Radfahrer tötete und eine weitere Person schwerverletzte. Die Unfallstelle wurde wegen schaulustiger Passanten weiträumig von den Ordnungskräften abgeriegelt, so dass der Verkehr erlahmte.

Dieses schlimme Ereignis war in beiden Tageszeitungen großes Thema. Bei der WN stand dieser Unfall ganz oben, bei der MZ zumindest unter den am meisten gelesenen Artikeln. Wenn man sich diese beiden Online-Artikel durchliest, stellt man fest, dass beide identisch sind und von Marion Fenner stammen. Zwar gibt es einen redaktionellen Unterschied zwischen Online- und Print-Redaktion, doch das ist meist nur ein großer Luxus. Vielmehr verdeutlicht der Artikel, dass beide Redaktionen zusammengelegt wurden.
 
Gleichzeitig zeugt der Artikel von inhaltlicher Hohlheit, wenn er zugleich die Sensationslust der Menschen bedienen soll und sich über „geschmacklose Schaulustige“ empört. Garniert war der Artikel mit zahlreichen Bildern, eine Sensationsmache. Eine solche Berichterstattung kann auch echt nur in der Provinz passieren.

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