Jedem, der auf sich etwas hält,
wird abverlangt, dass er sich sozial engagiert. Das klingt in der Regel nach
mehr, als es letztendlich ist. Schließlich verrichtet keine der Prominenten
oder Reichen eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich. Dagegen spenden
viele Geld, wogegen absolut nichts einzuwenden ist. Andere rufen auch eigens
Stiftungen und Vereine ins Leben, um ihre Anliegen zu unterstützen. Doch
weshalb? Vertrauen sie etwa so wenig dem Staat oder staatlichen, kirchlichen
und anderen öffentlich-rechtlichen Institutionen, dass es in der Wohltätigkeit noch
weitere Doppelstrukturen bedarf?
Ganz besonders amüsant ist es,
wenn das soziale Engagement von Prominenten in der Serie +30 Rock thematisiert
wird. So stellt Jenna Maroney (Jane Krakowski) eine eitle, eigenbildete
Schauspielerin ohne großes Talent wunderbar dar. Vielleicht ist Krakowskis Rolle
der mutigste Charakter in der Serie, weil niemand stärker am eigenen Stuhl sägt
als Krakowski. Jedenfalls setzt sie sich regelmäßig halbherzig für die Armen
und Benachteiligten ein, indem sie beispielsweise einen Ableger der „Vagina-Monologe“
vor Obdachlosen vorträgt. Solche Muschi-Monologe, Pussy-Palaver und
Vagina-Wahnsinn von Jenna Maroney verdeutlichen die Sinnhaftigkeit der
Gemeinnützigkeit.
Das heißt nicht, dass Sex und
Sexualität ein Tabu in unserer Gesellschaft darstellen sollten. Damit wird auch
nicht die Sinnhaftigkeit im Kampf gegen sexuelle Gewalt abgestritten. Doch in
diesem parodistischen Zusammenhang verdeutlicht es die Belanglosigkeit des
sozialen Engagements der Schönen und Reichen.
Allerdings wurde eine Sache in
der Serie bislang noch nicht parodiert. Der Einsatz für die armen Tiere. Wenn
reiche Leute Mitmenschen Glück missgönnen, aber trotzdem mildtätig wirken
wollen, spenden sie für Tierpatenschaften, Peta und anderes. Doch das
beinhaltet kein soziales Engagement. Doch das wurde noch nicht überall
begriffen.
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