Am heutigen Sonntag lief der
ARD-Weltspiegel, und es gab einen Bericht aus China von Christine Adelhardt.
Dort berichtete sie über das chinesische Misstrauen gegenüber den chinesischen Konsumgütern. Diese werden nämlich als minderwertig angesehen, weswegen
Chinesen liebend gern auf ausländische Produkte zurückgreifen, wenn es möglich
ist. Komischerweise witterte Adelhardt dieses Mal keine möglicherweise
anstehende Revolution in China, wie sie es sonst so gern tut. Mal in Hongkong,
wo die dortigen Studenten gegen die Einsetzung des chinatreuen Regierungschefs
durch die diktatorischen Festlandschinesen demonstrieren. Mal wittert Adelhardt eine chinesische Immobilienblase, wegen der vielen leer stehenden Neubauten in
China. Mal sieht sie bei den demokratischen Wahlen eines Dorfvorstehers in
Wukan in der Provinz Guangdong einen demokratischen Flächenbrand heraufziehen,
dabei ist Wukan so klein und unbedeutend.
China ist definitiv kein
Traumland. Kaum ein Deutscher mag dort freiwillig leben, verständlich! Doch
darum geht es auch nicht. Das sollte Adelhardt auch begreifen und den
Zuschauern nicht immer wieder neue Schauermärchen aus dem Reich der Mitte
liefern. Stattdessen sollte sie China als ganz normales Land verstehen, das
einer Entwicklung bedarf. Und anhand der vielen Chinesen kann man sehr gut
erkennen, dass ihnen eine Behausung, Nahrung und Kleidung wichtiger als eine
demokratische Stimme ist.
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