Montag, 29. Dezember 2014

Pegida und die Montagsdemonstration



Heute ist Montag, der 29. Dezember 2014. In den letzten zehn Wochen demonstrierten in Dresden die Anhänger der Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) gegen eine vermeintliche Verfremdung Deutschlands, Europas und unserer Gesellschaft. Unter den Demonstranten sind Neonazis, rechtspopulistische Kräfte und einfache Bürger, die dumpfer Rhetorik verfallen sind. Um es klar zu benennen: Deutschland und Europa droht keine Entfremdung! Der Anteil an Mitmenschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ist dafür viel zu gering. Im Jahr 2009 betrug der Anteil an Mitmenschen mit Migrationshintergrund in absoluten Zahlen 15,7 Millionen. Und in der Bundesrepublik leben 80,8 Millionen Menschen.

Doch die Ursache für die Demonstrationen dieser Menschen in Dresden kommt nicht von ungefähr. Sie fühlen sich von der Politik nicht mehr angesprochen und berücksichtigt, manchmal sogar verraten. Solche Empfindungen muss man ernst nehmen. Jedoch ist es keine Lösung, Muslime und Fremde als Ursache für eigene Probleme als Ursache zu benennen und dann noch das Christentum ins Feld zu führen. Jesus war nämlich selbst Flüchtling (vgl. Matthäus 2, 16 ff). Umso geschmackloser ist es da, dass einige Demonstranten sogar ein Kreuz in den Farben Schwarz, Rot und Gold hochhalten. Das ist eine nationalistische Vereinnahmung des christlichen Glaubens und steht vollkommen gegensätzlich zu Jesus. Jesus wurde für alle Menschen geboren und ist für alle Menschen gestorben.

Um dem Frust der Dresdener und anderer bundesweiter Pegida-Anhänger entgegenzuwirken, bedarf es fortan klare Worte in der Politik. Natürlich kann man über alle Sachen sprechen, kein Thema darf tabuisiert werden. Man darf über den Islam, Flüchtlinge und andere Sachen sprechen, solange die Würde eines jeden Menschen geachtet und nicht aberkannt wird. Denn das eigene Leben sucht sich kein Mensch aus. Kein Syrer will im Krieg leben, kein Somali in Armut, kein Mexikaner unter der Herrschaft der Drogenkartelle. Insofern ist es vollkommen verständlich, dass sich diese Menschen ein besseres Leben erträumen und sich in den reichen Norden aufmachen.

Doch die Politik darf dabei auch nicht so lieblos wie in den letzten Jahren diskutieren. Das ist keine neue Erscheinung der Merkel-Ära. Die politische Korrektheit darf niemals Emotionalität ausschließen.

Und so ist zu hoffen, dass in der Zwischenzeit der Geist der Weihnacht über viele Menschen gekommen ist und sich keiner mehr zur elften Demonstration am 05. Januar 2015 in Dresden einfindet.

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