Montag, 20. Oktober 2014

Das demokratische Gebaren in einem Ver.di-Bezirk



Um grundsätzlich festzuhalten, möchte ich hiermit klarstellen, dass dies kein Beitrag um das allgemeine Verhalten innerhalb meiner Ver.di ist. Deswegen bleibt der Ort unbekannt und die Namen wurden geändert.


Meine Ver.di lernte ich als demokratische Vereinigung der Arbeiternehmer kennen. Ich selbst bin ein aktives und engagiertes Mitglied. Und ich wurde in den Vorstand der vierten Ebene gewählt. Alles ganz rechtmäßig. Doch sobald es in die Bezirksebene geht, nimmt scheinbar manchmal das Demokratieverständnis andere Formen an. Nicht grundsätzlich!

So gibt es in einem kleinen Bezirk eine Bezirksvorsitzende, die unbedingt wiedergewählt werden will. Nennen wir sie Picoletta S. Sie selbst steht nach meinen Informationen keinem Fachbereich vor. Außerdem ist ihr Ortsvereins mangels Beteiligung aufgelöst worden. Also hat sie keine Basis.

Um wiedergewählt zu werden, muss sie sich den Vertretern der Fachbereiche und der Ortsvereine stellen. Das ist nicht ganz sauber, schließlich sollte jedes Mitglied über seinen Vorsitzenden befinden dürfen. In einer vernetzten Welt dürfte das keine Schwierigkeit sein.

Aber das ist ganz praktisch für Picoletta. Schließlich braucht sie nur wenige Leute umgarnen. In meinem Gremium hat sie sich nicht vorgestellt und um Stimmen geworben. Das wäre vielleicht auch schwierig, weil die Vorsitzenden ihr bislang kritisch gegenüberstanden. Und wirkliche Erfolgsgeschichten lassen sich bei Picoletta auch nicht finden. Großes Gerede und nichts weiter.

Schlimm ist nur, dass viele andere Mitglieder auch so denken wie ich, sie aber trotzdem gewählt wird und damit ihre Geltungssucht befriedigt wird.

Genauso schlimm ist, dass in ihrem Windschatten B. Blümchen, ein minderbegabter Karrierist bei der Linken, in den Vorstand als Jugendvorsitzender einzieht. Für ihn zählt Parteipolitik, Äußerungen zur Gewerkschaftsarbeit findet man dagegen bei ihm nicht. Für ihn ist die Ver.di einerseits notwendiges Übel und andererseits proletarische Dekoration für seine Parteiarbeit.

Es ist schade, wie unsere Ver.di durch solch Glanzlosigkeit an Reiz, Macht, Geltung und Mitgliedern verliert. Aber beide entsprechen dem Bild „erfolglos erfolgreich“, irgendwie scheint das bislang aufzugehen. Nächste Woche Sonntag, dem 26. Oktober 2014, findet die Wahl statt. Mal schauen, was da rauskommt.

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