Am Samstag, dem 04. Oktober 2014,
lief auf zdf_neo „Ein vorbildliches Ehepaar“. In den Medien erzielte der Fernsehfilm gute Kritiken. Doch was heißt das schon? Dort arbeitet man mit
Schlagworten, die die Grandiosität eines Films vorgaukeln. Beispielsweise „Hitch – Der Date-Doktor“ mit Will Smith und Kevin James. Damals lief in der Werbung,
dass der Film in der Woche nach der US-Premiere rekordverdächtige
Zuschauerzahlen erzielte. Na ja, bei dem Film gab es ganze drei Lacher während
der fast zwei Stunden Spielzeit. Und das als groß angepriesene Komödie. Das
sind durchschnittlich drei Lacher alle vierzig Minuten.
Somit sind Hollywood-Produktionen
nicht zwangsläufig besser, obwohl die Kritik an deutschen Fernseh- und
Filmproduktionen durchaus berechtigt ist. Das belegt der ZDF-Spielfilm „Ein
vorbildliches Ehepaar“. Der Film erschien wie eine schlecht adaptierte Mischung
aus „Crazy, Stupid, Love.“ und Mozarts „Così fan tutte“. Uwe Ochsenknecht will in
dem Film nach einem Seitensprung die Scheidung verhindern, seine Ehefrau
besteht auf die Scheidung und setzt ihn auf die Straße. Also zieht er bei einer
kürzlich geschlossenen Bekanntschaft ein. Nicht weibliche, sondern männliche
Bekanntschaft. Und zwar Heino Ferch, den er vor dem anwaltlichen Mediationsgespräch
kennengelernt hat. Dort war Ferch auch, weil er sich von seiner Frau irgendwie
und irgendwie auch nicht scheiden lassen wollte. Schließlich hat sie ihn
betrogen. Also vereinbaren die Männer einen Pakt, bei dem einer die Frau des
jeweils anderen von den Vorzügen des bisherigen Ehemanns überzeugen solle.
Jedoch verliebt sich Uwe Ochsenknecht in die Frau von Heino Ferch und alles andersherum.
Nach einiger Zeit ist klar, wie der Film ausgeht. Entweder begnügen sich die
Männer mit der neuen Liebe, oder die alten Paare finden zusammen. Letzteres
schien viel wahrscheinlicher, denn zu große Aufregung darf scheinbar beim ZDF auch
nicht sein. Für humorvoll gemeinte Auflockerung sorgte nämlich Heino Ferchs
Mutter, die ihren Sohn fälschlicherweise als homosexuell outete.
Trotzdem kamen die bisherigen
Partner trotz großer Verliebtheit zusammen. Oooohhhh!
Ganz großes Kino als Vorbereitung
für die Schlafenszeit, oder besser: Zum dawegpennen. Da bieten die
sonntäglichen Tatorte als neue Variante des Heimatfilms größere Spannung und
Unterhaltung. Schließlich sieht man da regelmäßig nackte Brüste von weiblichen
Leichen auf den Obduktionstischen. Und die Münchener Tatorte bieten zumindest
leichte Sozialkritik.
Aber was soll’s! US-Produktionen
sind damit nicht automatisch besser. Schließlich sind viele Vampir-,
Actionfilme, Serienproduktionen und Comicverfilmungen mehrheitlich auch nur
belanglos und langweilig. Wenig aufregende Sachen, Standardwitze und schöne
Menschen. Das ist das Erfolgsrezept von UFA, Hollywood und Co.
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