Freitag, 17. Oktober 2014

Gaza-Geberkonferenz 2014



Am Montag, dem 13. Oktober 2014, fand in Kairo die Geberkonferenz für Gaza statt. Die Kosten für 1030 Tote, unzählige Verletzte und die zerstörte Infrastruktur belaufen sich auf mehrere Milliarden Dollar oder Euro. Die Geberländer sagten 5,4 Milliarden Dollar zu. Das entspricht ungefähr 4,3 Milliarden Euro. Die Ausgaben sind zweifellos wichtig und sinnvoll. Doch wozu zahlt die Weltgemeinschaft, wenn in ein paar Jahren erneut alles zerstört wird und Menschen sterben? Und was folgt dann, wieder eine Geberkonferenz?

Solange sich die israelische Regierung nicht mit den Palästinensern an den Verhandlungstisch setzt und aus dem Gaza-Streifen erneut Raketen geschossen werden, droht immer wieder Krieg und Zerstörung. Wer zwingt Israel endlich zu ehrlichen Verhandlungen, wer beschwichtigt endlich die militanten Extremisten im Gaza-Streifen?

Die Entscheidung des britischen Unterhauses Palästina endlich als Staat anzuerkennen, ist eine gute Möglichkeit. Die EU-Mitgliedsländer Schweden, Bulgarien, Malta, Polen,Rumänien, Tschechien, Ungarn und Zypern haben bereits diesen Schritt gemacht. Damit erhöhte sich der Druck auf Israel. Doch ebenfalls auf die Hamas. Diese müsste für ernsthafte Gespräche den Extremisten Einhalt gebieten, um erfolgreiche Verhandlungen zu erzielen.

Doch kann das klappen? Schwierig. In einer Region, die seit 66 Jahren fast nur Krieg kennt, wurden mittlerweile selbst die moderaten Kräfte verschlissen. Yassir Arafat ist tot, Mahmud Abbas ist bei den Palästinensern nicht wirklich akzeptiert. Jitzchak Rabin wurde ermordet. Ariel Scharon, der sich wohl vom Saulus zum Paulus wandelte, ist ebenfalls verstorben. Tzipi Livni hat schlechte Aussichten auf den Posten des Regierungschefs. Wer soll also den Frieden machen? Die Israelis auf der einen Seite werden immer extremistischer genauso wie die Palästinenser in Gaza auf der anderen Seite, die sich allmählich von der Hamas abwenden und dem radikaleren Islamischen Dschihad zuwenden.

Die Chancen schauen aussichtslos aus und kommen wohl eindeutig zu spät.

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