Vergleichsweise früh im Studium
der Geschichte lernt man den Ursprung des Fachs Politologie. Manche nennen es
auch Politikwissenschaften oder einfach Politikwissenschaft.
Und die Entstehung dieser
Wissenschaft ist ganz einfach. Ursprünglich war dieses Fach in Deutschland
nicht bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg führten die US-Amerikaner dieses Fach
im Zuge der Entnazifizierung ein. Denn von der Geschichtswissenschaft konnte
man das nicht erwarten. Schließlich gehen Historiker in Archive, die
normalerweise mindestens 30 Jahre verschlossen sind. Also bedienten sich die
US-Amerikaner der „Political Science“ und übersetzten es als Politikwissenschaft,
Politikwissenschaften und Politologie. In den USA gibt es dieses Fach bereits seit
langem.
Jedenfalls braucht diese
Disziplin keine Archive. Und als wissenschaftliches Personal für die neue
deutsche Politologie dienten ehemalige Historiker, die durch ihre
Nazi-Vergangenheit belastet waren, oder einfach weniger kompetente Historiker.
Also gute Ausgangvoraussetzungen für gute Wissenschaft, die der Erforschung der
Zeitgeschichte dienen sollte.
Jedenfalls zogen die Jahre ins
Land. Mittlerweile findet man keine Nazi-Wissenschaftler mehr an
politikwissenschaftlichen Einrichtungen mehr. Höchstens Neonazis. Jedoch ist
das wissenschaftliche Vorgehen dieser Fachrichtung genauso wie eh und je.
Archive? „Nein, das brauchen wir nicht“, heißt es dann. Auf die Frage nach dem
Warum wird mit einem kaum merkbaren Achselzucken entgegnet. Und so nutzen die
Politologen Zeitungsartikel, Fernsehberichte, Radiobeiträge und Internet-Bulletins
als Quellen. Was soll man zu dieser fundierten Vorgehensweise auch noch sagen?
Fragt man die Studenten, weshalb
sie dieses Fach ergriffen haben, so kommt man schnell zum Schluss, dass diese
sich von Macht angezogen fühlen. Einige wollen mit Politikwissenschaft
tatsächlich Politiker werden und andere ihre Handlanger. Manche schaffen dann
noch den Absprung in die Welt der Medien, womit sie selbst zur Quelle für ihre
ehemaligen Wissenschaftskollegen werden. Doch Politologen, die diesen Wechsel
nicht geschafft haben, scheinen irgendwie unbrauchbarer als ihre Journalistenkollegen.
Das sieht man an den
bahnbrechenden Erkenntnissen und grundlegenden Debatten, die durch die
Politologie immer wieder zu Tage gefördert werden. Besonders wichtig sind die
Politologen allerdings nur für das Fernsehen und Radio, das sich etwas
Seriosität durch den vermeintlich wissenschaftlichen Anstrich erhofft.
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