Dass ich überzeugter und aktiver
Gewerkschafter bin, habe ich bereits beschrieben. Doch fühlen sich
Sozialdemokraten, Linke, Grüne und Anhänger kommunistischer Splittergruppen ebenfalls
wie ich zur Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft veranlasst. Sei es Ihnen
gegönnt. Schließlich nimmt sich der DGB aller Menschen an. Die
DGB-Einzelgewerkschaften decken nämlich alle Berufsgruppen ab. Außerdem ist
jeder Mensch ein Ausgebeuteter, wenn er seine Arbeitskraft verkaufen muss. Und
somit sind 99 Prozent ausgebeutet, weil sie als Abhängige im
Wirtschaftskreislauf stehen. Dazu zählen ebenfalls Selbständige. Ausgenommen
sind lediglich die ewig reichen Dynastien und die reichen Finanzjongleure.
Nun merkt man meinen Worten
schnell an, wo ich politisch stehe. Oha! Das wollte ich nicht erreichen.
Nachher stehen die Sozis, Linken und Kommunisten noch vor meiner Tür. Dabei
fühle ich mich in deren Gesellschaft so unwohl. Als angenehm empfand ich
dagegen immer die Gesellschaft von bürgerlichen Mitmenschen wie Unionsanhängern,
Freidemokraten und Grünen. Nun fühle mich gleich von Gesinnungsgenossen auf die
andere Weise politisch gebrandmarkt. Genosse Peppone sprach immer Don Camillo
jedweden Fortschritt ab, dabei setzte sich Don Camillo ebenfalls stets für
Demokratie und Umverteilung ein. Wieso aber fühle ich mich bei den Sozis,
Linken und Kommis so unwohl?
Dröseln wir das einfach auf und
beginnen bei den Sozis. Die deutsche Sozialdemokratie besteht in großen Teilen
(nicht gänzlich) aus Maulhelden. Sie bekunden gern ihre Solidarität, wollen
dagegen etwas vollkommen anderes. Ein passendes Beispiel dafür ist der
Seeheimer Kreis. Wenn die Union und die Freidemokraten teilweise nicht so
antiquiert, so homophob und als Altmännerbund rüberkämen, wären die Seeheimer
gern Christdemokraten oder Mitglied in der FDP. Für die Macht gibt sich die SPD
außerdem schnell her. Dabei kommen sie als Mehrheitsbeschaffer für Union und
Angela Merkel nymphengleich daher. Und es ist nur zu verständlich. Die SPD ist
noch immer eine große Partei. In die SPD tritt man ein, wenn man etwas
erreichen will. Meistens ein Amt! Folglich müssen hohe Parteifunktionäre mit
Posten versorgt werden, damit die nervige Basis nachrücken kann.
Die Linke habe ich primär im
Westen unserer Republik kennenlernen dürfen. Das sagt schon allerhand. Doch
wenn es dann wenigstens der Landesverband in Hessen gewesen wäre, stattdessen
habe ich die Linke in NRW aus der Distanz erlebt. Die Linken aus NRW wirken so,
als fehlte ihnen der Intellekt, um bei moderateren Parteien erfolgreich
mitmachen zu dürfen. Wenn man die Funktionäre der Linkspartei auf ihre Politik
anspricht und sie auf ihre stets ablehnende Haltung anspricht, erfolgt ein
Schwall an Kleinigkeiten, gar Nichtigkeiten als Erwiderung. Als wenn nicht 90
Prozent Deckungsgleichheit mit den Zielen der anderen ein guter Anfang wären!
Gleichzeitig kommt es mir vor, als wenn ich nur mit Karrieristen innerhalb der
Linken spreche. Damit sind die oftmals lobenswerten Zielsetzungen der Linken eh
hinfällig.
Und nun die Kommunisten. Die sind
Steigerung der Linken, die eine Steigerung der SPD ist. Hinzu kommt der
besondere Glaube an die eigene Erkenntnis. Dabei verzetteln sich gerade die
Kommis besonders stark und agieren wegen Mangels an Verantwortung aus einer
Leichtfertigkeit, die geradezu naiv anmutet.
Aber es gibt noch eine Steigerung
der Kommis. Das sind die Alternativen, die gar keiner Partei angehören. Sie
tragen oftmals lange Haare, kleiden sich mit filzigen, schlumpigen Klamotten
und nehmen zum Einkaufen einen Jutebeutel mit. Sie regen sich über vieles auf.
Dabei ist es nur der Neid der Besitzlosen. Wenn die irgendwann genug verdienen
und ihr Haus am Stadtrand bezogen haben, wählen auch sie Union.
Sozis, Linken, Kommis und den gerade
eben genannten Kommis-Kommis ist die Arroganz gleich, dass allein sie die
Wahrheit gepachtet haben. Dabei stand kaum einer von denen mit Arbeitern vor
Werkstoren oder dergleichen. Dagegen wird man nicht durchweg abschätzig von
Mitgliedern der Union, der FDP und der Grünen behandelt. Sie glauben ebenfalls
an ihre Überlegenheit. Diese hat jedoch keine inhaltliche Tiefe. Schließlich
ist die Union ein Kanzlerwahlverein und bei der FDP sowie den Grünen kommt es
nur auf den Posten des Außenministers an. Die brauchen ihre Mitglieder nicht
zum politischen Diskurs sondern vielmehr zum Plakate kleben. Das macht den
Umgang mit den Christdemokraten, Christsozialen, Freidemokraten und Grünen so
einfach.
Dieser Post wurde am Montag, dem 12. Mai 2014, auf meinem alten Blog
(http://mein-woechentlicher-aufreger.blogspot.de) zuerst veröffentlicht. Da ich
meine Zugangsdaten für den alten Blog verloren habe, erstellte ich einen neuen.
Deshalb habe ich diesen Post hier erneut eingestellt, obwohl er vielleicht
nicht mehr aktuell ist.
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