Es gibt ein paar Kennzahlen in
der Volkswirtschaftslehre. Um die Größe einer Volkswirtschaft zu bemessen,
verwendet man das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, als Maßstab. Dies beinhaltet
den Gesamtwert aller Produktionsgüter und Dienstleistungen, die binnen eines
Jahres geschaffen bzw. geleistet wurden. Natürlich innerhalb der Landesgrenzen
der jeweiligen Volkswirtschaft und nach Abzug der gesamten Vorleistungen.
Weil damit aber große Staaten
automatisch ein hohes BIP haben, rechnet man das ganz gern auf einen einzigen Staatsbürger
runter. Sonst wären die USA oder China stets Spitzenreiter, und Länder wie
Luxemburg fielen wegen ihrer geringen Größe aus der Liste.
Genauso geht es der
Bundesrepublik Deutschland. Das Land hat rund 80 Millionen Einwohner, liegt
damit auf Platz 16 der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt und gleichzeitig
ist es auf Platz 4 der größten Volkswirtschaften, jedoch nur auf Platz 18 der Liste „höchstes BIP pro Kopf“.
Wir, so sagt man es in solchen
Fällen ja gern, sind nicht die effizienteste Volkswirtschaft. Wir sind auch
nicht die größte Volkswirtschaft. Tja, was sind wir dann?
In solchen Fällen bilden manche
auf Aufmerksamkeit bedachte Politiker und manche Pseudo-Wissenschaftler gern
zusammengesetzte Worte. So ist es in diesem Zusammenhang sinnvoll, auf den
Export abzuzielen. Schließlich ist eine Volkswirtschaft erst dann gut, wenn sie
mehr aus- als einführt. Das ist in der Bundesrepublik der Fall.
Weil Deutschland mehr ausführt
als importiert und dessen Volkswirtschaft sehr groß ist, bezeichneten
einlullende Politiker und andere Anhänger des Status quo wie Angela Merkel die
Bundesrepublik als Exportweltmeister. Tja, Merkel ist Fußball-Fan. Bei den letzten
Meisterschaften ging die National-Elf leer aus. Also bedurfte es einen Titel,
damit man sich toll fühlen kann. Deswegen Exportweltmeister, eine sinnlose
Bezeichnung, die in keiner anderen Sprache existiert. Das war 2003 bis 2008.
Das ging nicht lange gut, weil
Chinas Wirtschaft aufholte. Im Jahr 2009 waren wir dann nur noch
Vize-Exportweltmeister. Wahnsinn, der Schwachsinn pur! Wozu dieses Vize? Können
wir China etwa vertreten, wenn es irgendwie ausfällt? Nein, weil China
einerseits ein souveräner Staat ist und andererseits niemals eine solche
Situation eintreten wird. Vize-Exportweltmeister wäre die beste Wahl für das
Unwort des Jahres 2009 gewesen. Jedoch liegt das mittlerweile fünf Jahre
zurück.
Deswegen nun die Top 20 der
inhaltslosesten und gleichzeitig meistgebrauchten Worte Angela Merkels:
20. Guten
19. Morgen
18. Kartoffelsuppe
17. Montag
16. Ich
15. Internet
14. Deutschland
13. Barack
12. Fußball
11. Und
10. Griechenland
9. Hasselfeldt
8. Sozial
7. Ackermann
6. Porno
5. Europa
4. Mecklenburg-Vorpommern
3. CDU
2. Alternativlos
1. Vize-Exportweltmeister
Dieser Post wurde am Samstag, dem 24. Mai 2014, auf meinem alten Blog
(http://mein-woechentlicher-aufreger.blogspot.de) zuerst veröffentlicht. Da ich
meine Zugangsdaten für den alten Blog verloren habe, erstellte ich einen neuen.
Deshalb habe ich diesen Post hier erneut eingestellt, obwohl er vielleicht
nicht mehr aktuell ist.
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