Donnerstag, 24. Juli 2014

Nippel – Der erotische Blickfang



Überall findet man sie. Doch das ist keine Empörung darüber. Aber egal ob gmx.de, web.de oder t-online.de, überall sind sie an vorderster Stelle angebracht. Auch in der Werbung, im Film, überall. Erotische Selfies von Promis oder solchen, die es gern sein möchten. Oder erotische Werbeaufnahmen. Und es ist auch nicht weiter schlimm, schließlich leben die Betreiber dieser Homepages von hohen Klickzahlen, wenn schon der Nutzer nicht Geld für deren Dienstleistungen der Betreiber zahlt.

Auf all diesen Homepages sollen diese Bilder mehr verheißen. Man erwartet gänzlich nackte Haut, zumindest nackte Brüste. Doch warum ist die Faszination so groß? In der Komödie „Meine Braut, ihr Vater und ich“ sagte Gaylord Focker, dass man alles melken könne, was Zitzen hätte. Daraufhin fragte Jack Byrnes seinen Schwiegersohn in spe, ob er ihn  auch melken könne.

Ein grandioser Witz, sogar mit Inhalt. Männer haben auch Nippel, aber egal. Jedoch denkt man bei den weiblichen Milchtüten nicht an die Säugung. Aber wieso ist dagegen bei Männern keine erotische Inszenierung gegeben? Klar, erotische Bilder sollen Männer ansprechen und sind für sie gedacht. Doch Frauen haben ebenfalls einen Sinn für Erotik. Beispielsweise kommen viele weibliche Mitmenschen ins Schwärmen, wenn sie an Michelangelos David-Skulptur in Florenz denken. In diesem konkreten Fall geht Kunst mit Erotik einher.

Dagegen prägte die kulturelle Entwicklung die weibliche Brust in einem Spektrum von obszön bis kunstvoll, jedoch ist die männliche Brust banal. Aber liegt es nur an den Fettpölsterchen unter den Nippeln, weshalb Frauen ihre Brüste verdecken sollen? Wohl kaum, schließlich gehören ja nur die Brustwarzen verdeckt, während der Rest des Busens ausgestellt werden darf. Selbst ein Tanga darf den Hintern einer Frau zieren. Und am Gesäß findet sich bekanntermaßen ebenfalls Fleisch, bei Männern wie bei Frauen.

Was steckt also hinter der Faszination am nackten Busen? Man kann keinesfalls behaupten, dass Männer in der frühen Neuzeit mit freiem Oberkörper auf dem Feld arbeiteten und damit eine Gewöhnung an den nackten Oberkörpers eines Mannes erzielten. Schließlich trat die protestantische Prüderie ihren weltweiten Siegeszug im 19. Jahrhundert an. Und zu der Zeit galten selbst kurze Hosen bei Männern als unsittlich. Ein Mann kleidete sich damals anständig und war deshalb bis zum Hals zugeknüpft. Um das zu gewährleisten, band er sich eine Krawatte. Damit sollte das Hemd am Hals gut zugeschnürt sein, gleichzeitig deckte eine Krawatte die unschöne sowie verräterische Knopfleiste des Hemdes ab.

Die Sitten wurden mit der Zeit lockerer. Es bedurfte immer weniger Stoff, um einen Menschen anständig erscheinen zu lassen. Oder glauben Sie noch, dass ein Mensch im T-Shirt unsittlich ist? Somit lässt sich also der entblößte Busen einer Frau als letzte Bastion der Prüderie und die Begeisterung daran als Reiz am Verbotenen verstehen.

Tja, bei meinem E-Mail-Account gucke lieber nach neuen Mails. Ich rufe diese Website ja nicht wegen Heidi Klum oder Rihanna auf.



Dieser Post wurde am Montag, dem 02. Juni 2014, auf meinem alten Blog (http://mein-woechentlicher-aufreger.blogspot.de) zuerst veröffentlicht. Da ich meine Zugangsdaten für den alten Blog verloren habe, erstellte ich einen neuen. Deshalb habe ich diesen Post hier erneut eingestellt, obwohl er vielleicht nicht mehr aktuell ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen