Donnerstag, 21. August 2014

Bild des Leidens, Bild des Krieges



Seit Tagen verfolgt uns ein einziges Bild, wenn wir in den Medien über das unzählige Leid der Bevölkerung im Nordirak unterrichtet werden. Sicherlich kennen Sie es auch. Das Foto zeigt ein blondes Mädchen, welches im Zusammenhang mit den verfolgten Jesiden aus dem Bürgerkrieg im Nordirak gezeigt wird. Das Bild sorgt bei mir für Mitgefühl. Ich spüre ihr Leid, ohne jemals im aktuellen Bürgerkrieg im Nordirak gewesen zu sein. Mit der Verfolgung der Jesiden lief allmählich das militärische Engagement westlicher Staaten im Nordirak an. Damit steht dieses Bild auch für die deutsche Waffenlieferung an die Kurden im Nordirak. Das Mädchen dient als Legitimation für die Waffenlieferung.

Bei derartiger Berichterstattung fühle ich mich derzeit wie in dem Film „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“ mit Dustin Hoffman und Robert de Niro, indem ein Krieg für private Ziele instrumentalisiert wird.

Dabei beunruhigt mich, wie extensiv dieses Bild genutzt wird, und dass gerade ein blondes Mädchen derartig für Mitgefühl sorgt. Mich betrübt das afrikanische Blähbauchkinder nicht den gleichen Effekt erzielen.

Anstatt dass das Mädchen für den Krieg im Nordirak und für deutsche Waffenlieferung steht, sollte es vielmehr für Frieden stehen. Doch das wird es wohl nie!

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