Seit Tagen verfolgt uns ein
einziges Bild, wenn wir in den Medien über das unzählige Leid der Bevölkerung
im Nordirak unterrichtet werden. Sicherlich kennen Sie es auch. Das Foto zeigt ein blondes Mädchen, welches im
Zusammenhang mit den verfolgten Jesiden aus dem Bürgerkrieg im Nordirak gezeigt
wird. Das Bild sorgt bei mir für Mitgefühl. Ich spüre ihr Leid, ohne jemals im
aktuellen Bürgerkrieg im Nordirak gewesen zu sein. Mit der Verfolgung der
Jesiden lief allmählich das militärische Engagement westlicher Staaten im
Nordirak an. Damit steht dieses Bild auch für die deutsche Waffenlieferung an
die Kurden im Nordirak. Das Mädchen dient als Legitimation für die
Waffenlieferung.
Bei derartiger Berichterstattung
fühle ich mich derzeit wie in dem Film „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem
Hund wedelt“ mit Dustin Hoffman und Robert de Niro, indem ein Krieg für private
Ziele instrumentalisiert wird.
Dabei beunruhigt mich, wie extensiv
dieses Bild genutzt wird, und dass gerade ein blondes Mädchen derartig für
Mitgefühl sorgt. Mich betrübt das afrikanische Blähbauchkinder nicht den
gleichen Effekt erzielen.
Anstatt dass das Mädchen für den
Krieg im Nordirak und für deutsche Waffenlieferung steht, sollte es vielmehr
für Frieden stehen. Doch das wird es wohl nie!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen