Am heutigen Samstag, dem 30.
August 2014, trafen sich Europas Regierungschefs, um die EU-Spitzenposten auszukungeln.
Der bisherige polnische Ministerpräsident Donald Tusk soll EU-Ratspräsident
werden und löst am 01. Dezember dieses Jahres den Belgier Herman Van Rompuy ab.
In seinem Kommentar berichtete der
WDR-Korrespondent Rolf-Dieter Krause, Studioleiter in Brüssel, dass Tusk neben seiner Muttersprache Polnisch lediglich Russisch und Deutsch spräche. Also ‘mal
ganz ehrlich. Die sogenannten Spitzenposten in der EU sind doch eigentlich eh
supranationale Resterampen der nationalen Politik. Den durchaus bewundernswerten
Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker haben die Luxemburger Ende 2013 abgewählt. Martin Schulz hat als EU-Parlamentspräsident noch zwei
einigermaßen glanzvolle Jahre vor sich, danach ist auch Edeka (Ende der
Karriere), weil es mit seinem mangelnden Charisma für die nationale Politik
nicht reicht. Und Tusk drohte nach der polnischen Abhöraffäre von 2014 ebenfalls
die Abwahl.
Doch in den durch das polnische
Magazin Wprost veröffentlichten Mitschnitten bewiesen Tusk und sein Außenminister
Radosław Sikorski durchaus politischen Realitätssinn, als Sikorski die
einseitige Ausrichtung Polens auf die USA abtat und die Notwendigkeit von guten
Beziehungen zu Russland und Deutschland ausdrückte. Insofern passen doch
Russisch und Deutsch.
Welche Sprachen sprechen überhaupt
andere Spitzenpolitiker in der EU? Catherine Ashton, bisherige Hohe Vertreterin
der EU-Außen- und Sicherheitspolitik, spricht neben ihrer Muttersprache
Englisch nur eine Fremdsprache. Und zwar Französisch auf miserablem Niveau.
Sicherlich wird es Volker Kauder,
Unions-Fraktionschef im Deutschen Bundestag, freuen, dass der neue EU-Ratspräsident
Deutsch spricht. Von Kauder stammt der Satz: „In Europa wird wieder Deutsch gesprochen.“
Rolf-Dieter Krause sollte jedenfalls
nicht so hochnäsig sein. In der ARD wird er regelmäßig als Europa-Versteher und
großer Europäer angekündigt. Jedoch sprach er sich in seinem Buch „Europa auf der Kippe: Vierzehn Argumente gegen den Vertrag von Maastricht“ auch gegen die
EU aus. Und wie ist es um Krauses Englischkenntnisse bestellt?
Von 1990 bis 1995 und von 2001 bis jetzt war er Korrespondent in Brüssel. Es gab keine anderen Stationen im
Ausland. Tja, scheinbar reichen Krauses Fremdsprachkenntnisse nur von
Französisch bis Niederländisch. Und mit seinen geringen Kenntnissen des
Moselromanischen scheint er wohl in Luxemburg gutauszukommen. Vermutlich reichen
die Fremdsprachkenntnisse für einen herablassenden Korrespondenten in Brüssel.
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