Dienstag, 19. August 2014

Mein guter Freund Johnny P.



Im vorherigen Post habe ich bereits eine weitere wahre Begebenheit angekündigt. Beteiligte waren neben meiner Person auch mein guter Freund Johannes aus dem Münsterland, ein Niederländer, ein Schwarzafrikaner und Prostituierte.

Es war ein Freitagabend. Das war immer der Tag und die Zeit, an dem ich mit meinem guten Freund Johannes verabredet war, als wir noch am gleichen Ort wohnten. Wir zogen durch die Kneipen und Clubs. Mal hier, mal dort. Uns hielt es nicht immer in der gleichen Kneipe. So gab es viele lustige Spaziergänge um den Bahnhof herum.

So war es auch an dem besagten Freitagabend. Wir hatten schon etwas Alkohol intus und waren angeheitert. Da sah ich ein Baugerüst und einen uns entgegentorkelnden Mann im orangen Adidas-Pullover. Ich meinte zu Johannes: „Ey, lass uns auf das Gerüst klettern und von oben herabpinkeln.“ Doch Johannes hatte keine Lust und ging weiter. Als der stark angetrunkene Mann auf gleicher Höhe war, sprach er uns an. Lallend und mit niederländischen Akzent fragte er: „Ey, Jungs, habt ihr einen Nigger mit Fahrrad gesehen?“ Wir beide waren perplex, weil wir derartig abfällige Äußerungen für schwarze Mitmenschen nicht verwenden. Der Mann führte weiter aus: „Ich war auf der kleinen Meile und habe dort mein Fahrrad einem Nigger gegeben.“ Ich fragte den Mann, ob er Niederländer sei, was er bejahte. Außerdem fragte ich Johannes, was die kleine Meile sei. Das wollte er später ausführen. Doch während des Gesprächs erübrigte sich jede weitere Erklärung dazu. Der Mann war auf dem Straßenstrich. Wir sagten ihm nur, dass wir die Augen nach einem Schwarzafrikaner mit Fahrrad offen halten.

Als der Typ weg war, konnten wir uns kaum vor Lachen halten. Ich meinte nur, wie dumm man sein muss, wenn man an einen Parkservice für Fahrräder beim Straßenstrich glaubt: „Einmal Parken bitte. Und keine großen Spritztouren, schließlich habe ich auf meinem Fahrradtachometer den Kilometerstand gespeichert!“ Außerdem warf ich Johannes vor, dass wir nicht doch auf das Baugerüst geklettert sind: „Wir hätten hochklettern und runterpinkeln sollen. Dann hätten wir gerufen: ‚Mein Sohn…‘“ Doch dann konnte ich nicht mehr vor Lachen, weswegen Johannes den Satz vervollständigte: „… es regnet nur für Dich!“

Für den Niederländer wäre damit der Tag endgültig besiegelt gewesen. Manchmal erlebt man halt lustige Sachen.

Und bleiben Sie auch weiterhin gespannt. Schließlich habe ich noch mehr solcher Erlebnisse auf Lager. Es bleibt also lustig und spannend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen