Freitag, 8. August 2014

Das autoritäre System Google



Es ist schon komisch. Google zog sich 2010 vom chinesischen Markt zurück und ging nach Hongkong. Die Begründung von Google war ganz simpel und nachvollziehbar. Das US-Unternehmen fühlte sich durch die chinesische Administration eingeengt. Man wolle sich der chinesischen Zensur und weiteren chinesischen Auflagen nicht unterwerfen, so die Begründung. Sicherlich spielten auch betriebs- und marktwirtschaftliche Aspekte eine bedeutende Rolle, weil Google in China nur Platz 3 der meistgenutzten Suchmaschinen belegt. Also eine halbherzige Konsequenz mit öffentlichkeitswirksamen Trara.

Wie steht es allerdings um die Meinungsfreiheit bei Google selbst? Gestern verfasste ich einen Post über AdSense. Der Post beinhaltete keine einzige Kritik an Google und seinen Tochterfirmen, jedoch bleibt bislang eine Option für diese Post-Seite blockiert. Und zwar die Reaktion der Leser auf den Post. Seit gestern kann man unter diesem Post nicht mehr anklicken, ob man das Gelesene „lustig“, „interessant“ oder „cool“ findet.

Google will in China alles veröffentlichen können, was gewünscht ist. Okay, das ist legitim. Jedoch verwehrt sich Google selbst gegen Kritik am eigenen Unternehmen. Man kann zwar alles über Google schreiben, jedoch ist man anschließend isoliert. Das ist schade. Ich sollte Klaas Flechsig, Pressesprecher bei Google Deutschland in Hamburg, damit einmal konfrontieren.

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