Mittwoch, 20. August 2014

Mein guter Freund Maurice Cordonnier



Nicht nur mit meinem guten Freund Johannes machte ich Exkursionen, sondern auch mit meinem guten Freund Moritz. Schließlich studierten wir ja auch das gleiche Fach.

So kam es, dass wir gemeinsam ins Krippenmuseum nach Telgte fuhren. Weil wir schon etwas vorzeitig da waren, gingen wir in Museum. Dort durften wir uns im Erdgeschoss Exponate anschauen. Bei einem Ausstellungsstück kamen wir ins Streiten, ob nun Griechenland oder Island dargestellt war. Moritz plädierte für Griechenland und ich für Island. Beim Diskutieren wollte Moritz etwas verdeutlichen und stieß dabei eine Krippenfigur um. Unsere weiblichen Kommilitonen schauten uns mit großen Augen an. Moritz versuchte alles notdürftig zu reparieren, während ich die Kameraaufzeichnungen überprüfte. In dem Raum gab es nämlich eine Kamera, also schaute ich beim Einlass hinter den Tresen. Doch da war nur ein Fernseher, der ausgeschaltet und an keinen Videorekorder angeschlossen war. Puh, Schwein gehabt. Allerdings hat die Dozentin selbst noch wertvollere Ausstellungsstücke kaputt gemacht. So läuft es eben bei Exkursionen ab.

Eine weitere Exkursion führte Moritz und mich nach Ahlen zum Zweitligaspiel mit dem damaligen Verein LR Ahlen gegen Greuther Fürth. Das war in der Saison 2006/07. LR Ahlen kämpfte gegen den Abstieg und Fürth für den Aufstieg in die erste Liga. Die Eintrittskarten sponsorte uns, der Seminargruppe, der Fanbeauftragte von LR Ahlen.

Auf der Fahrt nach Ahlen stimmten wir uns auf das Spiel bereits ein, indem Bier konsumierten. Dann vom Bahnhof zum Stadion. Auf dem Weg durften wir sogar Ferraris bestaunen. Wahnsinn! Aber egal. Aufgrund eines besoin naturel verpassten einige Kommilitonen und ich den Anschluss an unsere Gruppe, die sich in den Fanblock begeben hat. Wir wussten noch, auf welchen Block wir eigentlich zu gehen hatten. Und da saßen wir allein. Das Spiel war so langweilig, dass ich mich bereit erklärte, Bier und Bratwürste zu holen. Im Endeffekt waren wir allesamt gut angeheitert. Den Dozenten störte das nicht im Geringsten. Und der Spielverlauf war auch echt dürftig. Beide Mannschaften trennten sich mit einem Unentschieden. Fürth blieb in der zweiten Liga. Ahlen stieg ab und hieß fortan Rot Weiß Ahlen.

Dass es nicht nur Alkohol bedarf, um die Exkursionsgruppe zu verpassen, bewiesen Moritz und ich in Hamburg. Auf der Fahrt nach Hamburg wünschte sich unser Dozent eine Frühstückspause, also machten wir bereits nach nur 45 Minuten Fahrt Pause. Wie unsinnig! Kann der nicht zu Hause frühstücken? Und was soll ein Frühstück um 10.00?

Danach mussten wir durchfahren. In Hamburg angekommen war es bereits Mittag. Wir mussten in der Jugendherberge die Zimmer beziehen und hatten noch etwas Zeit. Also entschlossen mein guter Freund Moritz, ein weiterer Freund und ich essen zu gehen. Die Jugendherberge Stintfang liegt nämlich zwischen den Landungsbrücken und der Reeperbahn. Folglich muss man doch schnell einen Imbiss finden. So war es eigentlich auch. Doch als wir wieder zurück waren, war kein Kommilitone mehr bei der Jugendherberge. Es gab auch keinen Anruf von meinem guten Freund Johannes, der ebenfalls auf der Exkursion war. Also rief ich ihn an. Er nahm nicht ab. Ein anderer Freund nahm dagegen ab, beschimpfte mich, dass ich blöd sei, und legte auf. Also rekapitulierten wir drei, welche Museen wir alles aufsuchen wollten. Als erstes fuhren wir ins Völkerkundemuseum. Keine Spur. Also versuchte ich es wieder bei dem Kumpel. Der sagt mir, dass der Dozent bereits nach mir fragt. Der Dozent vermutete sicherlich, dass ich mich auf der Herbertstraße verlustiere. Und dann legte der Kumpel wieder auf. Also fuhren wir ins Auswanderermuseum. Doch da war auch keiner. Mittlerweile hatten wir ganz Hamburg bereist. Nun versuchten wir es im Stadtmuseum. Meine beiden Freunde wollten noch eine rauchen, während ich mich nach unseren Kommilitonen erkundigen wollte. Als ich die Tür zum Stadtmuseum öffnete, kamen gerade die ersten Kommilitonen die Treppe herunter. Ich rief zu Moritz nur: „Fluppe aus, die kommen gerade die Treppe runter!“ Gesagt, getan.

Als wir uns so unter die Leute mischten, ging der Dozent auf mich zu und ließ eine Schimpftirade über mich herab. Dass meine zwei Kumpels ebenfalls fehlten fiel ihm nicht auf. Und dass eine Mittagspause angebracht war, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. So hatten die Kommilitonen, die im Museum waren bislang nichts gegessen. Jedoch durften die Sitzen. Und während wir die ganze Zeit auf den Beinen waren, waren wir wenigstens gesättigt.

Das sind Erlebnisse, wenn man auf Exkursion geht. Am Abend haben wir am längsten durchgemacht und waren auch die ersten, die auf den Beinen waren. So ist es richtig!

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