Nicht nur mit meinem guten Freund
Johannes machte ich Exkursionen, sondern auch mit meinem guten Freund Moritz.
Schließlich studierten wir ja auch das gleiche Fach.
So kam es, dass wir gemeinsam ins
Krippenmuseum nach Telgte fuhren. Weil wir schon etwas vorzeitig da waren,
gingen wir in Museum. Dort durften wir uns im Erdgeschoss Exponate anschauen.
Bei einem Ausstellungsstück kamen wir ins Streiten, ob nun Griechenland oder
Island dargestellt war. Moritz plädierte für Griechenland und ich für Island.
Beim Diskutieren wollte Moritz etwas verdeutlichen und stieß dabei eine
Krippenfigur um. Unsere weiblichen Kommilitonen schauten uns mit großen Augen
an. Moritz versuchte alles notdürftig zu reparieren, während ich die
Kameraaufzeichnungen überprüfte. In dem Raum gab es nämlich eine Kamera, also
schaute ich beim Einlass hinter den Tresen. Doch da war nur ein Fernseher, der
ausgeschaltet und an keinen Videorekorder angeschlossen war. Puh, Schwein
gehabt. Allerdings hat die Dozentin selbst noch wertvollere Ausstellungsstücke
kaputt gemacht. So läuft es eben bei Exkursionen ab.
Eine weitere Exkursion führte
Moritz und mich nach Ahlen zum Zweitligaspiel mit dem damaligen Verein LR Ahlen
gegen Greuther Fürth. Das war in der Saison 2006/07. LR Ahlen kämpfte gegen den
Abstieg und Fürth für den Aufstieg in die erste Liga. Die Eintrittskarten
sponsorte uns, der Seminargruppe, der Fanbeauftragte von LR Ahlen.
Auf der Fahrt nach Ahlen stimmten
wir uns auf das Spiel bereits ein, indem Bier konsumierten. Dann vom Bahnhof
zum Stadion. Auf dem Weg durften wir sogar Ferraris bestaunen. Wahnsinn! Aber
egal. Aufgrund eines besoin naturel verpassten einige Kommilitonen und ich den
Anschluss an unsere Gruppe, die sich in den Fanblock begeben hat. Wir wussten noch,
auf welchen Block wir eigentlich zu gehen hatten. Und da saßen wir allein. Das
Spiel war so langweilig, dass ich mich bereit erklärte, Bier und Bratwürste zu
holen. Im Endeffekt waren wir allesamt gut angeheitert. Den Dozenten störte das
nicht im Geringsten. Und der Spielverlauf war auch echt dürftig. Beide
Mannschaften trennten sich mit einem Unentschieden. Fürth blieb in der zweiten
Liga. Ahlen stieg ab und hieß fortan Rot Weiß Ahlen.
Dass es nicht nur Alkohol bedarf,
um die Exkursionsgruppe zu verpassen, bewiesen Moritz und ich in Hamburg. Auf
der Fahrt nach Hamburg wünschte sich unser Dozent eine Frühstückspause, also
machten wir bereits nach nur 45 Minuten Fahrt Pause. Wie unsinnig! Kann der nicht
zu Hause frühstücken? Und was soll ein Frühstück um 10.00?
Danach mussten wir durchfahren.
In Hamburg angekommen war es bereits Mittag. Wir mussten in der Jugendherberge
die Zimmer beziehen und hatten noch etwas Zeit. Also entschlossen mein guter
Freund Moritz, ein weiterer Freund und ich essen zu gehen. Die Jugendherberge
Stintfang liegt nämlich zwischen den Landungsbrücken und der Reeperbahn.
Folglich muss man doch schnell einen Imbiss finden. So war es eigentlich auch.
Doch als wir wieder zurück waren, war kein Kommilitone mehr bei der
Jugendherberge. Es gab auch keinen Anruf von meinem guten Freund Johannes, der
ebenfalls auf der Exkursion war. Also rief ich ihn an. Er nahm nicht ab. Ein
anderer Freund nahm dagegen ab, beschimpfte mich, dass ich blöd sei, und legte
auf. Also rekapitulierten wir drei, welche Museen wir alles aufsuchen wollten.
Als erstes fuhren wir ins Völkerkundemuseum. Keine Spur. Also versuchte ich es
wieder bei dem Kumpel. Der sagt mir, dass der Dozent bereits nach mir fragt.
Der Dozent vermutete sicherlich, dass ich mich auf der Herbertstraße verlustiere.
Und dann legte der Kumpel wieder auf. Also fuhren wir ins Auswanderermuseum.
Doch da war auch keiner. Mittlerweile hatten wir ganz Hamburg bereist. Nun
versuchten wir es im Stadtmuseum. Meine beiden Freunde wollten noch eine
rauchen, während ich mich nach unseren Kommilitonen erkundigen wollte. Als ich
die Tür zum Stadtmuseum öffnete, kamen gerade die ersten Kommilitonen die Treppe
herunter. Ich rief zu Moritz nur: „Fluppe aus, die kommen gerade die Treppe
runter!“ Gesagt, getan.
Als wir uns so unter die Leute
mischten, ging der Dozent auf mich zu und ließ eine Schimpftirade über mich
herab. Dass meine zwei Kumpels ebenfalls fehlten fiel ihm nicht auf. Und dass
eine Mittagspause angebracht war, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. So
hatten die Kommilitonen, die im Museum waren bislang nichts gegessen. Jedoch
durften die Sitzen. Und während wir die ganze Zeit auf den Beinen waren, waren
wir wenigstens gesättigt.
Das sind Erlebnisse, wenn man auf
Exkursion geht. Am Abend haben wir am längsten durchgemacht und waren auch die
ersten, die auf den Beinen waren. So ist es richtig!
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