Die Europawahl 2014 war Ende Mai.
Und aufgrund der Abschaffung der Prozenthürden schaffte es sogar die „Parteifür Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ (kurz Die PARTEI) ins EU-Parlament. Die PARTEI ist ein Versuch des
Satirikers Martin Sonneborn, den Politikern einen Spiegel vorzuhalten. Miteinem tatsächlichen Einzug rechnete Sonneborn nicht, weswegen er sich monatlich mit anderen Mitgliedern abwechseln wolle. Damit will er einerseits den
Politikbetrieb ad absurdum führen und andererseits der Bevölkerung die Verschwendungssucht
der EU-Politiker aufzeigen. Wenn das ‘mal gut geht.
Die Politikverdrossenheit kann man
durchaus verstehen, weil selten die eigenen Wünsche hundertprozentig umgesetzt
werden. Oftmals werden missliebige Sachen beschlossen, während vernünftige
Ideen scheitern. Das ist nun eben einmal Demokratie. Gemeinsam gewinnt man,
gemeinsam verliert man.
Am heutigen Dienstag, dem 30.
September 2014, wurden die designierten EU-Kommissare vom EU-Parlament
angehört. Ein weiteres demokratisches Prozedere. Das Zweite Deutsche Fernsehen feierte nun Martin Sonneborn, weil er scheinbar den designierten EU-Internetkommissar Günther Oettinger vorführte. Wer macht sich da mehr
lächerlich? Oettinger, der sich in der englischen Sprache versucht, oder
Sonneborn, der sich aufgrund von humorvoll gemeinten, tatsächlich aber
schlechten Fragen als intellektuell überlegen ansieht?
Schade ist nur, dass das ZDF bei
diesem Schauermärchen mit auf den Zug springt und sich am sogenannten Demokratie-Bashing
beteiligt. Bloß weil Sonneborn bislang bei der schlecht gemachten heute-show
des ZDF mitmachte. Damit feiert sich das ZDF auf Kosten der Demokratie. Doch
das ist nicht sein Auftrag.
Über den Postillion ist in diesem
Blog bereits ein Post erschienen. Darin steht, dass der Postillion durch leichtdurchschaubare,
einfache Witze zumindest Menschen für Politik und Gesellschaft begeistere. Doch
Sonneborn überzog maßlos. Verfälschte Oliver Welke, der Moderator der
heute-show, noch die Tatsachen, um einen guten Witz zu landen, sorgt Sonneborn für
weiter wachsende Politikverdrossenheit. Die Zeiten des Hofnarrs sind
mittlerweile längst vorbei, weil starre Systeme wie absolute Monarchien nicht
mehr existieren und nun Volksvertreter gewählt werden dürfen. Damit bedarf es
keines Hofnarren mehr, der als Sprachrohr sowie Bindeglied zwischen Volk und
Herrscher fungiert. Mit solch einem Verhalten Sonneborns fördert er die AfD und
die Nazis. Vielen Dank!